WHO trifft Vorkehrungen für mögliche „chemische Angriffe“

Experten äußern Befürchtungen über einen möglichen Angriff mit chemischen oder biologischen Waffen in der Ukraine.

Soldaten im Vollschutzanzug mit Maske während einer Übung.
Soldaten im Vollschutzanzug mit Maske während einer Übung.imago/Björn Trotzki

Die Weltgesundheitsorganisation WHO bereitet sich auf mögliche Chemiewaffen-Angriffe in der Ukraine vor. Der WHO-Chef von Europa, Hans Kluge, erklärte übereinstimmenden Medienberichten zufolge: „Wegen der gegebenen Ungewissheiten der gegenwärtigen Lage gibt es keine Sicherheiten, dass der Krieg nicht noch schlimmer werden kann.“ Man ziehe alle Szenarien in Erwägung.

Die WHO habe sich auf verschiedene Eventualitäten vorbereitet und gehe davon aus, dass sich die gesundheitlichen Herausforderungen erst verschlimmerten, bevor sie besser würden, sagte Kluge am Donnerstag im westukrainischen Lwiw. Zu diesen Eventualitäten zähle auch die Möglichkeit chemischer Angriffe, ergänzte er später.

Details zu den Vorkehrungen blieben Reuters zufolge unklar. Ebenfalls in Lwiw sagte Heather Papowitz, Leiterin der WHO für Zwischenfälle, die Ukraine sei ein Industrieland mit durchweg „chemischen Gefahren“, das von verschiedenen Angriffen getroffen werden könnte.

Seit Wochen äußern westliche Beamte ihre Befürchtungen hinsichtlich eines möglichen Angriffs mit chemischen oder biologischen Waffen durch Russland. Beweise für die tatsächliche Berechtigung dieser Bedenken gibt es nicht. Ebenfalls ohne Beweise vorzulegen, hat das russische Verteidigungsministerium die Ukraine beschuldigt, einen Chemiewaffenangriff gegen die eigene Bevölkerung durchführen und danach Moskau die Schuld zuschieben zu wollen. (mit dpa)