WHO zu Schweden: Prozentualer Anteil der Corona-Infektionen bleibt stabil, Zahl der Todesfälle sinkt

Zuvor hatte die WHO das skandinavische Land auf eine Liste von Risikoländern gesetzt.

Anders Tegnell, Staatsepidemiologe der schwedischen Gesundheitsbehörde, spricht während einer Pressekonferenz. (Archiv)  
Anders Tegnell, Staatsepidemiologe der schwedischen Gesundheitsbehörde, spricht während einer Pressekonferenz. (Archiv) Foto: TT NEWS AGENCY/AP/Fredrik Sandberg

Stockholm-Der schwedische Staatsepidemiologe Anders Tegnell beschuldigt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), Covid-19-Daten falsch interpretiert und die Gesundheitsrisiken seines Landes damit überbewertet zu haben. Schweden wurde von der WHO auf eine Liste von Ländern gesetzt, in denen die Corona-Neuinfektionen so schnell steigen, dass die jeweiligen Gesundheitssysteme bald an die Grenzen ihrer Belastbarkeit kommen könnten.

„Wir haben eine erhöhte Anzahl von Fällen, seit wir letzte Woche in Schweden viel mehr Tests durchgeführt haben“, sagte Anders Tegnell dem schwedischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die Anzahl der schweren Fälle gehe aber gleichzeitig zurück. 

Nach Angaben von Bloomberg News habe die WHO in diesem Zusammenhang eine E-Mail an schwedische Medien gesendet. Darin habe sie bestätigt, dass die Zahl der Neuerkrankungen in Schweden zwar tatsächlich „relativ hoch“ sei, verband diese Entwicklung jedoch mit verstärkten Tests seit Anfang Juni.

„Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass der Anteil der positiven Ergebnisse unter den getesteten Personen mit etwa 12–13 Prozent stabil bleibt“, sagte die WHO laut Bloomberg. Auf ihrer Homepage teilte die WHO zudem mit, dass die absolute Zahl von Todesfällen in Schweden „konsequent rückläufig“ sei.

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