„Wie bricht man sich den Arm“ wird Top-Suchbegriff in Russland

Nach der Mobilmachung in Russland ist die Verzweiflung offenbar groß. Neben der Flucht ins Ausland werden viele kreativ, um der Front zu entgehen. 

Ein Mann vor einem Militärkommissariat im Westen Moskaus.
Ein Mann vor einem Militärkommissariat im Westen Moskaus.imago/Sergei Bobylev

Kurz nachdem der russische Präsident Wladimir Putin die erste Mobilisierung Russlands seit dem Zweiten Weltkrieg angekündigt hatte, verließen tausende Staatsbürger das Land. Um der Front zu entgehen, erwägen einige scheinbar auch schockierende Maßnahmen. Die Frage „Wie bricht man sich zu Hause einen Arm“ ist aktuell laut einem Bericht von Newsweek eine der meistgesuchten Google-Anfragen in Russland. 

Nach der Teilmobilisierung sollen die Eingezogenen nur vier Stunden Zeit gehabt haben, ihre Koffer zu packen und sich von ihren Familien zu verabschieden, schreibt die britische Zeitung Metro

Eingegipst statt Eingezogen?

Zehntausende versuchten offenbar, binnen kürzester Zeit aus dem Land zu fliehen und standen Stunden lang an den Grenzen der Nachbarländer. Zeitgleich schossen die Preise für Flüge ins Ausland in die Höhe, die Nachfrage übertraf das Angebot um ein vielfaches. 

Die Reaktionszeit war kurz, sodass offenbar viele Menschen nach einer schnellen Lösung suchten, nicht gegen die Ukraine kämpfen zu müssen. In den sozialen Netzwerken spekulieren viele Nutzer, dass das ungewöhnliche Suchinteresse mit dem Dienst an der Waffe zusammenhängen könnte.

So schrieb die Twitter-Nutzerin Tori: „Sie suchen nach ‚Wie man sich den eigenen Arm bricht‘, um nicht zum russischen Militär eingezogen zu werden.“

Google-Daten zeigen extrem hohes Interesse

In dem Bericht der Newsweek heißt es weiter, dass eine Analyse der Google-Daten der letzten sieben Tage ergeben hat, dass die Suchanfragen zu Beginn von Putins Rede noch verschwindend gering waren. Kurze Zeit später explodierte jedoch der Suchbegriff „Wie man sich zu Hause einen Arm bricht“.

Google Trends ordnet die Suchbegriffe von null bis 100 ein, wobei null das geringste und 100 das größte Interesse darstellt. Besagte Fragestellung landete rasch auf Platz 38.