Wien: Hinweise auf islamistische Anschlagspläne – Polizei im Großeinsatz

Die Einsatzkräfte in der österreichischen Hauptstadt sind in Alarmbereitschaft. Es gibt wohl Hinweise auf einen geplanten Anschlag auf kirchliche Einrichtungen.

Ein Einsatzfahrzeug der Polizei fährt am Stubenring. Die Wiener Polizei ist wegen einer terroristischen Bedrohung in der österreichischen Hauptstadt in Alarmbereitschaft.
Ein Einsatzfahrzeug der Polizei fährt am Stubenring. Die Wiener Polizei ist wegen einer terroristischen Bedrohung in der österreichischen Hauptstadt in Alarmbereitschaft.Tobias Steinmaurer/dpa

Die Wiener Polizei ist wegen einer terroristischen Bedrohung in der österreichischen Hauptstadt in Alarmbereitschaft. „Die Direktion Staatsschutz & Nachrichtendienst erlangte Hinweise, dass ein islamistisch motivierter Anschlag in Wien geplant ist“, teilte die Polizei am Dienstag auf Twitter mit. Die Bedrohung betreffe kirchliche Einrichtungen. Wie die Polizei am Mittag mitteilte, sind damit nicht nur christliche Kirchen, sondern auch Gebetshäuser und Einrichtungen verschiedener Konfessionen gemeint.

Die Präsenz von Streifenbeamten und Antiterror-Einheiten im Stadtgebiet wurde erhöht. Neuralgische Orte und Objekte in Wien würden verstärkt überwacht, schrieb die Polizei. Es handele sich um eine präventive Maßnahme, eine akute Gefährdung für die Bevölkerung bestehe derzeit nicht. 

Die Dauer des Einsatzes könne derzeit noch nicht abgeschätzt werden, so die Polizei. Die Bevölkerung werde gebeten, keine Videos und Fotos der Polizei zu teilen, da dies den potentiellen Tätern helfen könnte.

Kirchen und andere Gebetsstätten blieben trotz des Einsatzes offen. Die Behörden sprachen keine Warnung aus, bestimmte Orte oder Einrichtungen zu meiden. „Wenn eine konkrete Gefahr gegeben sein sollte, würden wir zeitgerecht informieren“, sagte der Sprecher.

Im November 2020 hatte ein vorbestrafter Sympathisant der Terrormiliz Islamischer Staat im Wiener Stadtzentrum vier Passanten erschossen und 23 Menschen teils schwer verletzt. Im Zuge der Aufarbeitung des Attentats wurde der Verfassungsschutz reformiert.