Wirecard: Verdachtsmeldungen sollen versandet sein
Die zuständige Staatsanwaltschaft soll Hinweise vom Zoll nicht verfolgt haben.

Berlin-Nach Einschätzung von Bundestagsabgeordneten sind Verdachtsmeldungen der Anti-Geldwäsche-Einheit des Zolls zu Wirecard bei der zuständigen Staatsanwaltschaft versandet. Diese sogenannte Financial Intelligence Unit (FIU) habe Anfang 2019 „sehr werthaltige“ Meldungen an das bayerische Landeskriminalamt (LKA) gemacht, sagte Jens Zimmermann (SPD) am Rande einer Sondersitzung des Finanzausschusses des Bundestags.
Dabei ging es Zimmermann zufolge um Wirecard-Vorstände, die in merkwürdige Transaktionen verwickelt gewesen sein sollten. Diese „heiße Spur“ sei aber von der Staatsanwaltschaft offenbar nicht weiterverfolgt worden. Auch Florian Toncar (FDP) kritisierte, das Verfahren sei viel zu schnell eingestellt worden. „Hätte man da ernsthafter weiter ermittelt, hätte man vielleicht auch Zweifel bekommen insgesamt an den handelnden Personen bei Wirecard“, so Toncar.
Im Finanzausschuss sollen am Dienstag unter anderem der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), Felix Hufeld, sowie Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling angehört werden. Zentrale Fragen sind, wann genau die Regierung von Unregelmäßigkeiten wusste und ob sie zu wenig dagegen unternommen hat. Die Opposition erwägt einen Untersuchungsausschuss.