Sechs Monate nach dem Einmarsch in die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin Geldzahlungen für Menschen in besetzten Gebieten angeordnet. In den besetzten Teilen der ostukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk und Charkiw sowie in Saporischschja und Cherson im Süden sollen Eltern von Kindern im Alter zwischen 6 und 18 Jahren einmalig 10.000 Rubel (knapp 170 Euro) erhalten, wie aus einer Kreml-Mitteilung hervorgeht.
Immer wieder steht Moskau in der Kritik, Ukrainer etwa durch Geld – aber auch durch die Vergabe russischer Pässe – an sich zu binden. Putins Dekret fällt zeitlich zusammen mit dem Unabhängigkeitstag, den die Ukraine am Mittwoch feierte.
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Russische Pässe und russischer Rubel in den besetzten Gebieten
Russlands Truppen waren am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert. Offizielles Kriegsziel Moskaus ist die angebliche „Befreiung“ von Donezk und Luhansk von ukrainischen Nationalisten. Internationale Beobachter sehen das als reinen Vorwand – erst recht, seit Russland auch weite Teile anderer ukrainischer Gebiete besetzt hat.
In den besetzten Teilen der Gebiete Cherson und Saporischschja, die Moskau laut eigener Darstellung angeblich nur als eine Art Pufferzone zum Schutz von Donezk und Luhansk erobert hat, wurden bereits russische Pässe verteilt sowie der russische Rubel als Währung eingeführt. Darüber hinaus hat Moskau dort kremltreue Militärverwaltungen installiert.
