Wo bekommt man jetzt noch Bargeld? Wenn der Geldautomat leer ist
Wegen ungleicher Löhne und der Inflation waren Beschäftigte der Geldbranche im Warnstreik. Deshalb sind manche Reserven leer. Wo Sie jetzt noch abheben können.

Wer in dieser Woche Bargeld braucht, könnte im wahrsten Sinne des Wortes leer ausgehen, denn viele Geldautomaten sind es auch: leer. In der ganzen Bundesrepublik hatten Geldboten und -botinnen in den vergangenen Tagen für höhere Löhne gestreikt. Das könnte beim Abheben in den kommenden Tagen noch spürbar sein.
Grund für den Streik, zu dem die Dienstleistungs-Gewerkschaft verdi aufgerufen hatte, ist die Forderung nach besserer und einheitlicher Bezahlung der Beschäftigten der Geld- und Wertbranche. In einigen Tarifgebieten bekommen die rund 11.000 bundesweit Angestellten 15,22 Euro pro Stunde, in anderen 18,60. Ein weiterer Grund ist die steigende Inflation. Die Gewerkschaft fordert deshalb je nach Gebiet bis zu 20,60 Euro und einen Aufschlag um 11 Prozent des Bruttogehalts für betriebliche Angestellte.
Vor dem Streik sagte Andrea Germanus, die Verhandlungsführerin des verdi-Verbandes Berlin-Brandenburg: „Aus Berlin-Brandenburger Sicht gibt es bei den Tarifverhandlungen noch erheblichen Nachbesserungsbedarf, da in der Geld- und Wertbranche der Osten Deutschland deutlich schlechter gestellt ist“.
Der Streik ist zwar seit Dienstag beendet, aber es könnte noch zwei bis fünf Tage, also bis Ende der laufenden Woche dauern, bis die Bargeld-Reserven in den Geldautomaten wieder aufgefüllt sind.
Wo bekommt man jetzt noch Bargeld?
So zitierte der rbb einen Sprecher der Berliner Sparkasse: „Wir gehen davon aus, dass erst im Laufe der Woche wieder alle Automaten über die normalen Bargeldmengen verfügen. Wir versuchen das verfügbare Bargeld breiter zu streuen und dafür mehr Automaten mit jeweils etwas kleineren Mengen zu versorgen.“
Doch wo bekommen Kundinnen und Kunden noch Bargeld, sollte ein Automat nichts ausspucken?
Vielleicht brauchen Sie gar keins. In vielen Geschäften kann man mit EC- oder Kreditkarte bezahlen. Das empfehlen Medienberichten zufolge manche Geld-Maschinen mit Hinweisen auf den Bildschirmen sowie der Verband der deutschen Kreditwirtschaft.
Weitere Verhandlungen mit verdi am Mittwoch
Wer Bargeld braucht, kann es auch in Supermärkten oder Geschäften wie Drogerien versuchen. In vielen Filialen kann an der Kasse Geld abgehoben werden. In diesem Fall müssen Kundinnen und Kunden dem Personal an der Kasse Bescheid geben. Allerdings ist das nur möglich, wenn man auch etwas einkauft. Oft ist diese Möglichkeit außerdem an einen Mindestwert des Einkaufs gebunden.
An Standorten etwas außerhalb von vielbesuchten Orten könnte die Knappheit sich außerdem weniger deutlich zeigen. Dort heben weniger Menschen Geld ab, und die Reserven halten länger.
Weitere Verhandlungen zu den Tarifforderungen für Beschäftigte der Geld- und Wertbranche sind von der Gewerkschaft verdi für heute, Mittwoch den 6. Juli, angekündigt.
