Wolfgang Kubicki: Ausschluss Boris Palmers „definitiv überzogen“

Der FDP-Politiker könne die Aufregung nachvollziehen. Doch ein geplanter Ausschluss von Tübingens Oberbürgermeister gehe zu weit, so Kubicki.

Wolfgang Kubicki, Vizepräsident des Deutschen Bundestages, findet einen Ausschluss Boris Palmers „definitiv überzogen“. Dieser hatte auf Facebook umstrittene Äußerungen getätigt.
Wolfgang Kubicki, Vizepräsident des Deutschen Bundestages, findet einen Ausschluss Boris Palmers „definitiv überzogen“. Dieser hatte auf Facebook umstrittene Äußerungen getätigt.Imago/Christian Spicker

Berlin-Die Grünen in Baden-Württemberg haben ein Parteiausschlussverfahren gegen den Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer eingeleitet. Ein entsprechender Eilantrag wurde beim Landesparteitag in Stuttgart am Samstag mit 75,6 Prozent der Stimmen angenommen. Hintergrund sind Rassismusvorwürfe gegen Palmer im Zusammenhang mit dem früheren Fußball-Nationalspieler Dennis Aogo. Grünen-Chefin Annalena Baerbock hatte Palmers Äußerungen zuvor als „rassistisch und abstoßend“ kritisiert. „Sich nachträglich auf Ironie zu berufen, macht es nicht ungeschehen“, schrieb Baerbock auf Twitter.

FDP-Vize Wolfgang Kubicki findet das Parteiausschlussverfahren gegen Palmer unangemessen. Zwar könne er die Reaktion Baerbocks nachvollziehen, „da die Äußerung von Boris Palmer mehr als eine Provokation gewesen ist“, sagte Kubicki am Samstag der Funke-Mediengruppe. „Allerdings ist das eingeleitete Parteiausschlussverfahren definitiv überzogen.“