Wowereit: Berlin ist „schlechter aufgestellt als jede Kreissparkasse“
Der frühere Bürgermeister geht mit der Verwaltung seiner Stadt hart ins Gericht. Er fordert eine grundlegende Veränderung der Strukturen.

Berlin-Berlins früherer Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) übt nach den jüngsten Wahlpannen und den Missständen am Flughafen BER scharfe Kritik an den Verwaltungsstrukturen in der Hauptstadt. „Es gibt in Berlin so etwas wie eine kollektive Verantwortungslosigkeit“, sagte er am Dienstag in der Sendung „Wieprecht“ des RBB. Die Verwaltung der Hauptstadt sei „heute schlechter aufgestellt als jede Kreissparkasse“.
Dies liege nicht am Personal, sondern an den Strukturen der Verwaltung, erklärte Wowereit. Die zwölf Bezirke hätten insbesondere gegenüber dem Senat zu viel Macht. Nötig seien deshalb tiefgreifende Veränderungen der Verwaltungsstrukturen, sagte er. „Da muss wirklich eine Revolution“ stattfinden. „Immer wieder neues Geld reinzugeben, mehr Personal anzuschaffen, aber die Strukturen nicht zu verändern, das ist rausgeschmissenes Geld.“
Um die Missstände zu überwinden, fordert Wowereit ein „Kreativteam“, das einen „Dialog zwischen Bürgerinitiativen und anderen Organisationen“ organisieren solle. Das schaffe man „mit den bestehenden Strukturen eben nicht“, sagte Wowereit, der von 2001 bis 2014 Regierender Bürgermeister von Berlin war.
