Wurstfabrikant abgeschlachtet - „Die Toten von Salzburg“

Ein Würstelkönig liegt tot in seiner Villa. Die Ermittler Palfinger und Mur wirbeln bei ihren Recherchen in der Familie viel Schmutz auf.

HANDOUT - Marius Maier (l) und Florian Teichtmeister in einer Szene aus «Die Toten von Salzburg - Königsmord».   - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die Sendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
HANDOUT - Marius Maier (l) und Florian Teichtmeister in einer Szene aus «Die Toten von Salzburg - Königsmord». - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die Sendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden CreditsToni Muhr/ZDF/ORF/Satel Film/dpa

Berlin-Diese Beschimpfung hatte schon nichts Gutes erwarten lassen. Das Wort „Drecksau“ steht in ziemlich großen Buchstaben auf dem Eingangstor zur Villa des Wurstfabrikanten Gschwandtner.

Wenig später wird der Patriarch hinterrücks erstochen - ausgerechnet als er sich in der Küche ein Wurstbrot einverleiben möchte. So wenig appetitlich beginnt der Krimi „Die Toten von Salzburg - Königsmord“, den 3sat am Dienstag um 20.15 Uhr ausstrahlt. Es eine Wiederholung von 2018. Aber das kann das TV-Publikum kaum überraschen, naht doch das Sommerloch und Clipshows und TV-Konserven dominieren die Abende.

Das Verbrechen wird beobachtet - vom kleinen Tyki (gespielt von den Zwillingen Adrian und Marius Maier). Der Junge hat mit seiner Schwester Liana (Mila Böhning) als bulgarisches Pflegekind im Haus gelebt und ist nach der Tat verschwunden. Zur Familie gehören ferner die Witwe Nicole (Martina Stilp) und der Sohn des Toten, Rupert (Golo Euler). Der arbeitet nicht etwa in der Geschäftsführung, sondern als einfacher Fleischhauer. Spätestens da keimt der Verdacht, dass es in dieser Familie nicht nur um die Wurst geht.

Krimi mit viel Humor

Aber auch das bayerisch-österreichische Ermittlerteam hat ordentlich mit sich selbst zu tun: Der bayerische Kollege Hubert Mur (Michael Fitz) aus Traunstein kämpft um das Sorgerecht für seine Tochter, Peter Palfinger (Florian Teichtmeister) aus Salzburg ringt noch immer mit seinem Bruder, Pfarrer Sebastian Palfinger (Simon Hatzl), und mit seinem Dasein als „Krüppel“ (wie er selber sagt). Denn er sitzt im Rollstuhl. Derweil muss sein Chef, Hofrat Seywald (Erwin Steinhauer), ganz dringend die „Assam-Krise“ lösen - sein geliebter Tee im Stammcafé ist nämlich nicht mehr im Angebot.

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Der Krimi bietet also eine gehörige Portion an Humor, die diesem verworrenen Fall - bis hin zum Zerfall einer ganzen Familie - durchaus gut bekommt. Regisseur Erhard Riedslperger hat bislang alle Folgen aus dieser Krimi-Reihe inszeniert, die damit wie aus einem Guss wirkt. Er setzt auf ein gut zusammen spielendes Ensemble an Schauspielern, die ihren Figuren einige überraschende Seiten geben dürfen - was nicht nur ihnen selbst Spaß zu machen scheint, sondern auch dem Zuschauer.