Massive IT-Störung bei der Lufthansa: Sechs Flüge in Berlin gestrichen

Der Flugverkehr ist am Mittwoch stark beeinträchtigt. Es kommt zu Ausfällen und Verspätungen, zahlreiche Passagiere sind betroffen – auch am BER. Nun laufen die Systeme wieder hoch.

Check-in-Schalter der Lufthansa im Terminal 1 auf dem Flughafen Berlin Brandenburg.
Check-in-Schalter der Lufthansa im Terminal 1 auf dem Flughafen Berlin Brandenburg.Sören Stache/dpa

Eine große IT-Störung bei der Lufthansa hat am Mittwoch auch am Berliner Flughafen BER zu Ausfällen und Verspätungen geführt. Drei Abflüge nach und drei Ankünfte aus Frankfurt seien gestrichen worden, teilte ein BER-Sprecher mit. Lufthansa-Passagiere hätten zeitweise nicht einchecken können. Am Mittwochmorgen waren unter anderem die Systeme für das Boarding, den Check-in und die Crew-Planung bei der Lufthansa ausgefallen. 

Die Lufthansa begann am Mittwochnachmittag damit, ihre Computersysteme wieder hochzufahren. „Wir werden die Auswirkungen noch den ganzen Tag spüren“, erklärte ein Sprecher. Für den Donnerstag rechne man allerdings wieder mit einem weitgehend normalen Ablauf, bevor es am Freitag neue Probleme durch den von Verdi ausgerufenen Flughafen-Warnstreik geben wird. 

Nach Lufthansa-Panne: Lange Schlangen am BER

Am Vormittag bildeten sich in Berlin an den Schaltern der Lufthansa Schlangen, wie eine dpa-Reporterin beobachtete. Unter den Passagieren herrschte Verwirrung und Frust. „Unser Flug ist schon lange weg“, sagte eine Passagierin in der Schlange. Ein Ehepaar wollte von der Hauptstadt aus nach Porto fliegen. „Uns wurde gesagt, heute fliegt nichts mehr“, sagten sie. Eine Familie, die nach Indien wollte, wartete ebenfalls auf Informationen. „Wir stehen seit heute Morgen hier. Es hat sich nichts getan, weil Lufthansa nicht in die Systeme kam. Jetzt wurden wir umgebucht.“ Gegen Mittag wurden die Schlange wieder kürzer. Das große Chaos blieb vorerst aus.

Wegen der gravierenden IT-Panne leitet die Deutsche Flugsicherung Flugzeuge derzeit nicht mehr zum Flughafen Frankfurt. Damit soll verhindert werden, dass das Drehkreuz vollläuft, wie ein Sprecher der Flugsicherung am Mittwoch bestätigte. Die Maschinen werden derzeit auf andere Flughäfen wie Nürnberg, Köln oder Düsseldorf umgeleitet.

Ursache für IT-Panne waren Bahn-Bauarbeiten

Laut der Telekom wurde der IT-Ausfall durch Bauarbeiten an einer Bahnstrecke in Frankfurt ausgelöst. Ein Bagger mit einem Erdbohrer habe dort am späten Dienstagnachmittag Glasfaserleitungen in einer Tiefe von fünf Metern durchtrennt, sagte ein Telekom-Sprecher am Mittwoch.

Die Deutsche Bahn empfiehlt derweil Passagieren, die auf die Schiene umsteigen wollen, online nach weniger stark nachgefragten Zügen zu schauen. „Die Deutsche Bahn bietet mit ihren mindestens stündlichen ICE-Verbindungen zwischen den großen Städten generell ausreichend Kapazitäten, um die betroffenen Fluggäste befördern zu können“, teilte der Konzern am Mittwoch mit. „Wir empfehlen, auf jeden Fall einen Sitzplatz zu reservieren und in der Auslastungsanzeige auf bahn.de und im DB-Navigator nach weniger stark nachgefragten Zügen zu schauen.“

Champions-League: Bayern-Rückflug verzögert sich wegen Panne

Auch die Rückreise der Münchner vom Champions-League-Spiel bei Paris Saint-Germain verzögerte sich am Mittwoch, weil es zunächst Probleme beim Check-In der Delegation des deutschen Fußball-Rekordmeisters gab.

Erst deutlich später als geplant konnte das Team um Trainer Julian Nagelsmann seine Plätze im Lufthansa-Charterflieger einnehmen. Mit etwas mehr als einer Stunde Verspätung konnte die Maschine dann in Richtung München abheben.