Dem ZDF-Fernsehrat ist nach eigenen Angaben eine sachlich-nüchterne Kommunikation wichtig. Einige Tweets, die über den offiziellen Twitter-Kanal in der Nacht von Samstag auf Sonntag gepostet wurden, waren daher äußerst untypisch für das Gremium. Hatte da ein Mitarbeiter über den Durst getrunken?
Die peinlichen Posts des Fernsehrats begannen in jener Nacht mit der Reaktion auf einen Twitter-Beitrag des Pianisten Igor Levit, in welchem ein Klavier und auf dessen Hocker eine Flasche Bier abgebildet waren. Kurz vor ein Uhr in der Nacht antwortete der Account des ZDF-Fernsehrats auf diesen Levit-Tweet wie folgt: „Sieht ein bisschen aus wie anal intruding bei der Arbeit. Könnte aber auch Beethovens 1. Klavierkonzert sein.“
Sieht ein bisschen aus wie anal intruding bei der Arbeit. Könnte aber auch Beethovens 1. Klavierkonzert sein!?
— ZDF-Fernsehrat (@ZDFfernsehrat) April 2, 2022
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Levit reagierte auf diesen fragwürdigen Beitrag und legte dem Verfasser der Nachricht nahe, weniger Alkohol zu trinken. Der ZDF-Mitarbeiter entgegnete: „Auch nicht, um arbeitsfähig zu bleiben? Machst du doch auch!“
Die merkwürdige Aktivität des Twitter-Kontos ging gegen 1.30 Uhr in die nächste Runde: Nachdem der Account zunächst einen anderen Tweet retweetet und mit zwei anstoßenden Bierkrügen kommentiert hatte, schrieb er: „Also eins ist ja mal klar: Der Fernsehrat ist so breit und bunt wie unsere Gesellschaft (Na ok, im Moment ist er vor allem breit.).“
Also eins ist ja mal klar: Der #Fernsehrat ist so breit und so bunt wie unsere # Gesellschaft! (Na ok, im Moment ist er vor allem breit 😵). https://t.co/jR6mqte9sp
— ZDF-Fernsehrat (@ZDFfernsehrat) April 2, 2022
Fernsehrat entschuldigt sich
Am Sonntagmittag meldete sich der ZDF-Fernsehrat wieder eindeutig nüchtern und „in eigener Sache“ mit einer Entschuldigung auf Twitter zurück. Es sei in einer Weise kommuniziert worden, „die den Aufgaben, dem Selbstverständnis und den Gepflogenheiten des Gremiums in keiner Weise gerecht wird“. Ungeklärt blieb vorerst, wie es zu den nächtlichen Tweets gekommen war. Die Beiträge sind auch weiterhin im Netz abrufbar.
In eigener Sache. pic.twitter.com/e3GPkIKeNl
— ZDF-Fernsehrat (@ZDFfernsehrat) April 3, 2022
