Zirkus-Legende Gerd Siemoneit-Barum gestorben

Mehr als 60 Jahre lang stand Gerd Siemoneit-Barum in der Manege. 2008 gab er den Circus Barum auf. Nun ist er im Alter von 90 Jahren gestorben.

Gerd Siemoneit-Barum mit seiner Tochter Rebecca (Archivbild).
Gerd Siemoneit-Barum mit seiner Tochter Rebecca (Archivbild).Imago/Hubert Jelinek

Einbeck- Der ehemalige Zirkusdirektor Gerd Siemoneit-Barum ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Der frühere Raubtier-Trainer aus dem niedersächsischen Einbeck sei in der Nacht zum Dienstag – nach einem im Frühjahr 2020 erlittenen Schlaganfall – friedlich eingeschlafen, wie das Management der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. „Wir haben ihn bis zum Schluss zuhause gepflegt. Er war so unglaublich stark und meine Mutter so tapfer. Der Verlust ist kaum in Worte zu fassen“, sagte Schauspielerin Rebecca Siemoneit-Barum. Die 43 Jahre alte Tochter war wieder zu den Eltern nach Einbeck gezogen, um diese zu unterstützen.

Ihr Vater, der am 6. März 1931 in Gumbinnen in Ostpreußen zur Welt kam, sei zuletzt körperlich beeinträchtigt, aber geistig fit gewesen. Gerd Siemoneit-Barum hatte mehrere Rollen im Zirkus: Erst war er Reiterakrobat, dann baute er sich eine Raubtiernummer auf. Bald war er regelmäßiger Gast beim angesehenen Festival in Monte Carlo, 1972 kaufte er einen eigenen Zirkus.

2008 zog sich Gerd Siemoneit-Barum nach mehr als 60 Jahren aus der Manege zurück und gab den Circus Barum auf. Das Winterquartier - ein Gutshof mit Stallungen - übernahm Zirkus Charles Knie. Als dieser seine Tour im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie absagen musste, verwandelte das Team den Einbecker Hof im Sommer in einen Freizeitpark und veranstaltete Varietéabende – Rebecca Siemoneit-Barum moderierte. Sie spielte 30 Jahre lang bis 2020 in der ARD-Kultserie „Lindenstraße“ die Iffi Zenker.