Die Staatsanwaltschaft wirft dem kirgisische Gesundheitsminister Alimkadyr Beishenaliev Korruption, Bestechung und Amtsmissbrauch vor. Aufgrund der Vorwürfe wurde er Anfang Juni verhaftet. Eine zentrale Rolle in dem Ermittlungsverfahren spielt dabei die Bestellung von Corona-Impfstoff. Der 62-jährige Gesundheitsminister soll rund 2,5 Millionen Impfdosen gegen Covid-19 gekauft haben, die niemand brauchte. Das teilt die zuständige Staatsanwaltschaft mit. Zunächst berichteten der Nachrichtensender Al Jazeera und russischsprachige Medien.
„Obwohl Kirgisistan kostenlose Coronavirus-Impfstoffe von China, Russland, Aserbaidschan, Kasachstan und internationalen Organisationen erhält, wurden im Jahr 2021 weitere 2.460.000 Dosen von Coronavirus-Impfstoffen zu Unrecht von ausländischen Unternehmen erhalten“, heißt es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Mehr als 240.000 davon Dosen seien bereits ungenutzt verfallen. Die bestellten Impfdosen haben der Mitteilung zufolge einen Wert von 19 Millionen Dollar. Das Geld dafür sei auf Offshore-Konten eingezahlt worden.
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Beishenaliev streitet die Vorwürfe bislang ab. Von den rund 6,6 Millionen Einwohnern des Staates Kirgisistan haben sich bislang nur etwa 20 Prozent zweimal gegen Corona impfen lassen.
