Zum Schutz der Oder: Anwohner musizieren entlang des Flusses
Die Kienitzer Bürgerinitiative „Save Oder Die“ rief zu einer musikalischen Kette auf. Mehrere Hundert Menschen kamen bei unterschiedlichen Aktionen zusammen.

Anwohner und Naturschützer haben entlang der Oder für den Schutz des Flusses musiziert. Schätzungsweise mehrere Hundert Menschen kamen am Sonntagnachmittag nach Angaben der Organisatoren zu verschiedenen Aktionen zusammen. Viele brachten Musikinstrumente mit, darunter Kontrabass, Violine, Gitarre und Akkordeon. Andere versammelten sich am Oderdeich und sangen in Gruppen für die Wiederherstellung und Renaturierung des Flusses. Auftrittsorte waren unter anderem Kienitz, Groß Neuendorf, Zollbrücke, Schwedt und Hohensaaten.
Zur musikalischen Kette aufgerufen hatte die Kienitzer Bürgerinitiative „Save Oder Die“, die sich damit auch mit dem „Aktionsbündnis lebendige Oder“ solidarisieren will. Das Bündnis fordert unter anderem von Politik und Verwaltung eine lückenlose Aufklärung der Umweltkatastrophe an der Oder sowie einen sofortigen Stopp des Oder-Ausbaus. Der Ort Kienitz gehört zu Märkisch-Oderland. Der Kreis liegt auf einer Länge von rund 80 Kilometern an der Oder zur Grenze nach Polen und war besonders vom massenhaften Fischsterben betroffen.
Cello Nr. 3 für die 🇨🇿🇩🇪🇵🇱 #Oder / #Odra#SaveOderDie pic.twitter.com/6lSWkARyuA
— saveOder (@SaveOder) September 4, 2022
Seit Anfang August war aus dem deutsch-polnischen Grenzfluss tonnenweise toter Fisch geborgen worden. Mehrere Hundert chemische Substanzen könnten als Mitverursacher der Umweltkatastrophe infrage kommen, die genaue Ursache ist aber noch unklar. Bis Ende September soll der Abschlussbericht einer deutsch-polnischen Expertengruppe zu möglichen Ursachen vorliegen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein hoher Salzgehalt im Fluss ein wesentlicher Grund ist, verbunden mit Niedrigwasser, hohen Temperaturen und einer giftigen Algenart.
