Shoa-Priorisierung, biologisierende Anti-Rassisten und das identische Selbst
Ein Nachdenken darüber, warum es den Teilkulturen unserer Gesellschaft so schwerfällt, sich auf ein über sie selbst hinausweisendes Ziel zu verständigen.

Miteinander für das Richtige: „Black Lives Matter“-Demonstration gegen Rassismus.Foto: imago/Future Image
Michael Rothberg, der amerikanische Holocaust-Forscher, betont in seinem nun auch auf Deutsch erschienenen Buch „Multidirektionale Erinnerung“, dass Erinnerung an rassistische Gewalt heute aus verschiedenen Richtungen und mit verschiedenen Schwerpunkten erfolgt: Die Erinnerung an Genozide in den Kolonien und amerikanischen Prärien, an die Sklaverei und die Shoa sind Facetten des Menschheitsgedenkens an die Folgen rassistischer Gewalt.