Feierabendbier, jetzt! Wo sich in Berlin am besten das Arbeitsende begießen lässt

Das Wetter ist gut, der Tag war lang: Zeit für einen kühlen Afterwork-Drink. Wir zeigen Ihnen, wo es sich in diesen Tagen gepflegt trinken lässt.

Hier wäre noch ein Plätzchen frei: Viele Spätis bieten die perfekte Afterwork-Location.
Hier wäre noch ein Plätzchen frei: Viele Spätis bieten die perfekte Afterwork-Location.Seeliger/imago

Es ist heiß in Berlin – und mithin auch in den Büros der Stadt, in denen natürlich trotzdem engagiert geackert werden muss. Bis sich der Zeiger endlich gemächlich vorgeschoben hat und die magische Stunde schlägt: Feierabend, na endlich!

Gerade an sonnigen Tagen wie diesen geht mit dem Ende des Arbeitstages fast zwangsläufig ein Durst einher: der Durst aufs kühle Feierabendbier nämlich. Oder auf ein gepflegtes Glas Weißwein, den obligatorischen Aperol Spritz, Bellini oder Mimosa.

So oder so: Nirgends trinkt es sich an lauen Frühlingsabenden schöner als draußen. Mit den Kolleginnen und Kollegen noch auf ein Bierchen in die Sonne? Mit dem Liebsten bei bester Aussicht ein Glas Wein genießen? Mit Freundinnen und Freunden den Feierabend in die Länge ziehen? Wir hätten da ein paar Tipps für Sie.

1. Gläserleeren statt Gärtnern: Willkommen in der Deutschen liebsten Oase

Natürlich muss der Deutschen liebste Oase ganz oben auf der Liste stehen: der Biergarten, in dem es eher ums Gläserleeren als ums Gärtnern geht. Angebote gibt es in Berlin genug – vom imposanten Innenhof, der von Clärchen’s Ballhaus bewirtet wird, über den urigen Schleusenkrug bis zum großen Prater. Ein bisschen weniger touristisch lässt sich auf den Feierabend etwa im Birgit anstoßen: Im „Club unter den Biergärten“, wie die Betreiberinnen und Betreiber gerne sagen.

Der Garten am Schleusenufer 3, direkt im Dreiländereck zwischen Friedrichshain, Kreuzberg und Treptow gelegen, ist von Donnerstag bis Samstag ab 14 Uhr und am Sonntag schon ab 12 Uhr geöffnet. Gute Sache: Wenn aus einem Feierabendbier doch mal einige mehr werden sollten, lässt sich im Birgit auch hervorragend tanzen, wird hier doch stets elektronische Musik aufgelegt.

Das Kontrastprogramm bietet die Zosse in der Richardstraße 37 in Rixdorf, die von Dienstag bis Sonntag ab 17 Uhr geöffnet ist: Hier sitzt es sich – ganz der betulichen Nachbarschaft entsprechend – äußerst ruhig und idyllisch. Auch schön: Der Baergarten in der Schnellerstraße in Niederschöneweide, der Zenner in Alt-Treptow 15–17 oder das Brlo Brwhouse in der Schöneberger Straße 16 in Kreuzberg.

2. Kanalluft schnuppern: Ein schöner Platz mit Blick aufs Wasser

Wen es weniger ins Grüne sondern eher ans Blaue zieht, der wird sein Feierabendbier vielleicht gern am Spreeufer genießen wollen. Einmal, zweimal, dreimal anstoßen mit Blick über das in der Abendsonne glitzernde Flusswasser – das hat schon was. Genügsame Trinkerinnen und Trinker holen sich was am Späti und setzen sich damit an die Spree, lassen ihre Beine zum Beispiel an der Moabiter Werder über dem Wasser baumeln.

Wer bequemer sitzen und sich bewirten lassen will, sucht sich indes eine Gastronomie mit Uferplätzen. Ganz großartig sitzt es sich etwa in der Weltwirtschaft, die zum Haus der Kulturen der Welt gehört und jeden Tag ab 12 Uhr geöffnet ist: Von den Bistrotischen aus eröffnet sich ein Blick übers Wasser hinweg auf Kanzleramt und Regierungsviertel. Ein wirklich schöner Ort, nicht nur für Berlingäste!

Aber es muss ja gar nicht immer die Spree sein, auch an den Berliner Kanälen trinkt es sich vorzüglich – an Paul-Lincke-, Maybach- oder Planufer zum Beispiel –, genau wie an den Seen der Stadt. Besonders üppig bewirtet wird man zum Beispiel in einem Biergarten am Neuen See im Großen Tiergarten: Wer nicht nur Durst, sondern auch Hunger hat, ist nach getaner Arbeit im täglich geöffneten Café am Neuen See besonders gut aufgehoben.

3. Aufs Dach gestiegen: Der Sonne noch ein Stückchen näher

Der Sonne noch ein bisschen näher ist, wer sein Feierabendgetränk auf einer Dachterrasse zu sich nimmt. Blöd: Nicht jede Berliner Wohnung verfügt über so eine Außenanlage. Gut: Es gibt zahlreiche Gastronomien, die ihre Dachterrassen gerne zahlenden Gästen öffnen. Das Baret zum Beispiel, geradezu majestätisch auf dem neu aufgebauten Stadtschloss gelegen. Täglich außer dienstags hat das Restaurant ab 11 Uhr geöffnet; von der großzügigen Terrasse aus bietet sich ein grandioser Blick über Unter den Linden, Museumsinsel und Alexanderplatz hinweg.

Weniger exponiert, dafür intimer und gemütlicher sitzt es sich auf der Dachterrasse des Hotel Zoo Berlin auf dem Kurfürstendamm, die Dienstag bis Samstag ab 19 Uhr vom hoteleigenen Restaurant Grace bespielt wird. Entstanden ist hier eine richtige kleine Oase mit ganz viel Grün und einer schönen Bar. Außerdem zu empfehlen: die Monkey Bar im 25hours Hotel in der Budapester Straße, der Klunkerkranich in Neukölln oder Deck 5 in Prenzlauer Berg, die Dachterrasse des Hotel de Rome oder jene des House of Weekend.

4. Auch mal die kleinen Feinen entdecken: Wir sind Park

Was natürlich immer geht: das Feierabendbier im Park genießen. Berlinerinnen und Berlinern muss man das freilich nicht zweimal sagen, hat doch jede und jeder sowieso sein liebstes Schattenplätzchen in einer der einschlägigen Anlagen der Stadt. Wie wäre es aber, eben mal nicht in Hasenheide, Mauerpark oder auf dem Flugfeld einzukehren, sondern die unbekannteren kleinen Grünflächen für sich zu entdecken?

Einen Besuch wert ist zum Beispiel der relativ neue Stadtgarten Moabit: Wer sich hier einen strategisch guten Platz auf der Begrenzungsmauer sichert, genießt sein Feierabendbier mit Blick auf den großzügigen Westhafen. Wirklich schön und trotzdem wenig frequentiert ist auch der Fritz-Schloß-Park, ebenso in Moabit. Traumhaft sitzt es sich außerdem am Insulaner in Schöneberg, im Schendelpark in Prenzlauer Berg oder im Bürgerpark Pankow.

5. Bis spät in die Nacht: Mit Bierzeltgarnitur und Kiez-Flair

Dass das Bier aus dem höchstpersönlichen Lieblingsspäti stets am besten schmeckt, wissen Berlinerinnen und Berliner natürlich. Schön also, dass so viele Betreiber ihre Kioske mit Biertischgarnituren ausgestattet haben – auch wenn das nicht immer und überall erlaubt ist. Diskutiert wird über eine allgemeine Nutzungserlaubnis des Gehwegs immerhin; so oder so bieten längst zahllose Spätis einen kleinen feinen Außenbereich.

Bestimmte Spätis zu empfehlen, wäre natürlich Quatsch; hat ja ohnehin schon jede und jeder seinen Liebling. Und falls nicht: Einfach durch einen präferierten Kiez spazieren – der nächste Späti mit Bierbänken kommt bestimmt!