Berlin Fashion Week: Erste Details zu den Veranstaltungen im Juli
Wieder unterstützt die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe die Berliner Modenschauen. Nun gibt es einen ersten Einblick ins Programm.

Franziska Giffey zeigt sich schon mal zuversichtlich. „Es ist großartig zu sehen, wie die jungen Designerinnen und Designer unserer Stadt eine innovative deutsche Modebranche prägen und ihr internationale Strahlkraft verleihen“, sagt sie aus ihrer neuen Rolle als Berlins Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe heraus. „Diese Entwicklung unterstützt das Land Berlin mit der Förderung der Fashion Week.“
Auch die kommende Modewoche, anberaumt für den Zeitraum zwischen dem 10. und dem 15. Juli 2023, wird also maßgeblich durch den Senat gefördert. Und wieder, so geht aus einer aktuellen Mitteilung hervor, vertrauen Giffey und ihre Kolleginnen und Kollegen dabei auf die Einschätzungen einer Fachjury.
Organisiert durch den Fashion Council Germany, einen Lobbyverein, der die deutsche Modebranche fördern will, wurde wie in der vergangenen Saison ein Wettbewerb ausgerufen: Rund 180 verschiedene Konzepte – von der klassischen Modenschau bis zum öffentlichen Store-Event – wurden demnach eingereicht. Ausgewählt wurden insgesamt 23 Gewinnerinnen und Gewinner; 18 von ihnen erhalten je 25.000 Euro für eine eigene Show, weitere fünf Store-Konzepte werden mit je 5000 Euro bezuschusst.
Wieder werden auch ukrainische Marken unterstützt
Insgesamt belaufen sich die durch den Senat bereitgestellten Fördergelder also auf rund 475.000 Euro – eine ganze Ecke weniger als in der vergangenen Saison, in der sie sich noch im siebenstelligen Bereich bewegten. „Die Fashion Week ist Berlins Schaufenster zur Welt“, hatte damals Stephan Schwarz, zu jener Zeit noch Wirtschaftssenator, der Berliner Zeitung gesagt. Und zwar eines, so möchte man nun anfügen, aus dem auch heraus- und nicht nur hineingeblickt werden kann.
Denn „auch in diesem Jahr setzen wir erneut ein klares Zeichen der Solidarität mit der Ukraine“, so Giffey. „Ich freue mich besonders über die Teilnahme von ukrainischen Designerinnen und Designern, die ihre einfallsreichen Kollektionen präsentieren.“ Vier Marken, die im Juli eine Modenschau in Berlin ausrichten werden, stammen demnach aus der Ukraine; neben den Labels Bobkova, Litkovska und Dzhus, die schon in vorigen Ausgaben der Berliner Fashion Week zu Gast waren, ist die ukrainische Marke Podyh als Neuzugang dabei.
Abgesehen von den ukrainischen Gästen entschied sich die Fachjury in Bezug auf die insgesamt 18 Modenschauen auf verlässliche Größen wie die Marken Odeeh, Rianna+Nina oder William Fan; für junge Labels wie Sia Arnika oder Namilia, die in der vergangenen Saison ihren erfolgreichen Einstand auf der Berliner Modewoche feierten; und für einige ganz neue Namen wie das gehypte Label Milk of Lime aus Rheinland-Pfalz. Ausgewählt wurde laut der Vorabankündigung „auf Grundlage ihrer aussagekräftigen Kollektionen in der Vergangenheit aber auch anhand ihrer Ideen und Moodboards der kommenden Entwürfe und ihrer Präsentationskonzepte“.
Verschiedene Events sollen zum nachhaltigen Einkauf animieren
Die fünf ausgewählten Gewinnerinnen und Gewinner, die 5000 Euro Förderung erhalten, sollen indes „außergewöhnliche Store- und Atelier-Events gestalten und dabei die Schlüsselthemen Nachhaltigkeit, Diversität und Innovation in den Fokus rücken“. Zu ihnen gehören etwa der Berliner Konzeptstore Gate194 oder die Marke Lou de Bètoly, die sich in der vergangenen Saison noch auf einer Modenschau präsentiert hatte. Während die Schauen einem Fachpublikum vorbehalten sind, sollen sich die ausgezeichneten Store-Events explizit auch an ein öffentliches Publikum richten und „Möglichkeiten des nachhaltigen Shoppens bieten, bei dem man Labels abseits des Massenmarktes unterstützt“.
Die beiden Fachjurys – je eine für die Modenschau- und für die Store-Kategorie – waren laut Fashion Council Germany aus Expertinnen und Experten der Branche zusammengesetzt. Darunter Einkäuferinnen und Einkäufer wie Simone Heift von der KaDeWe Group, Thibaud Guyonnet vom Voo Store oder Herbert Hofmann von Highsnobiety; außerdem Vertreterinnen und Vertreter der Presse sowie vom Senat und vom Fashion Council selbst.
Parallel zu den Modenschauen und Events, aber unabhängig von den Fördergeldern des Senats werden auch die Messen der Premium Group wieder im Rahmen der Fashion Week stattfinden: Premium und Seek finden am 11. und 12. Juli statt – nach einigen Jahren erstmals wieder in der Station Berlin, der ursprünglichen Location der Formate, die für mehrere Saisons an anderen Orten stattgefunden hatten. Die Rückkehr an den alten Standort und die Verkürzung auf zwei Tage sollen nicht die einzigen Neuerungen sein, die die Veranstaltungen der Premium Group mit der kommenden Saison erfahren.
So will man seine Formate künftig stärker in Richtung „Trend- und Event-Plattform“ umstrukturieren, heißt es in einer Ankündigung. Neben dem regulären Messebetrieb soll ein „umfangreiches Content-Programm an Impulsvorträgen, Round Tables, Live-Interviews, Studien-Präsentationen und Panels zu den wichtigsten Trends“ bereitgestellt werden, das auch Innovationen im Bereich der Textiltechnik und Nachhaltigkeit erlebbar machen soll.