Amtssitz von Joachim Gauck in Berlin: Brandanschlag auf Schloss Bellevue

Berlin - Auf den Amtssitz des Bundespräsidenten in Berlin ist in der Nacht zu Sonntag ein Molotowcocktail geschleudert worden. Ein größerer Sachschaden entstand nicht. Die Polizei nahm kurze Zeit später in der Nähe des Schloss Bellevue einen 50-jährigen Mann fest. Bisher steht aber nicht fest, ob er der mutmaßliche Täter ist. Erst im April war auf das Paul-Löbe-Haus des Bundestags ebenfalls ein Brandanschlag mit einem Molotowcocktail verübt worden.

Nach Angaben eines Sprechers der Bundespolizei warf ein Unbekannter die gefährliche Brandbombe auf einen Zaun vor dem Amtssitz des Bundespräsidenten. Der Brandsatz entzündete sich, Bundespolizisten löschten die Flammen aber sofort. Bis auf Rußflecken am Sockel des Zauns sei kein nennenswerter Schaden entstanden, berichtete der Sprecher.

Bevor der Täter mit dem Fahrrad davonfuhr, warf er noch einige Flugblätter mit politischen Forderungen über den Zaun. Zum Inhalt der Flugblätter wollte sich der Sprecher nicht weiter äußern.

Zigarettenautomat gesprengt

Rund eine Stunde später nahm die Polizei einen 50-Jährigen fest, der in der nahe gelegenen Altonaer Straße einen Zigarettenautomaten gesprengt haben soll. Zeugen hatten einen Mann per Fahrrad davonfahren sehen. Aufgrund der räumlichen und zeitlichen Nähe der Geschehnisse werde geprüft, ob der 50-Jährige für beide Taten in Betracht komme, sagte ein Polizeisprecher. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz der Polizei übernahm die Ermittlungen.

Bei dem Molotowcocktail-Anschlag auf das Paul-Löbe-Haus des Bundestags wurden auch Flugblätter hinterlassen. Ebenso sahen Zeugen einen flüchtenden Radfahrer. Im vergangenen Jahr hatte es ähnliche Anschläge auf die CDU-Bundeszentrale und auf den Reichstag gegeben. (dpa)