Annalena Baerbock und Robert Habeck: Wie angespannt ist das Verhältnis?

Ein aktueller Spiegel-Bericht analysiert die Beziehung zwischen Habeck und Baerbock. Angeblich ist das Verhältnis nicht mehr gut zwischen beiden Politikern.

Annalena Baerbock und Robert Habeck am 9. November 2022 in Berlin
Annalena Baerbock und Robert Habeck am 9. November 2022 in BerlinMichael Kappeler/dpa

Ein aktueller Spiegel-Bericht, der am 11. November auf den Onlineseiten des Spiegel veröffentlicht wurde, analysiert das Verhältnis zwischen Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen. Laut dem Text soll das Verhältnis angespannt sein. In dem Bericht heißt es: „Aus der latenten Konkurrenz zwischen zwei Ministern ist Rivalität geworden – so schildern es Leute, die im Regierungsalltag mit beiden zu tun haben. Die Spannung zwischen Baerbock und Habeck wächst, das hat Folgen für die Arbeit der Regierung. Und für die Erfolgsaussichten der Grünen.“

Laut den Autoren gilt das Verhältnis als angespannt seit der Frage um die Kanzlerkandidatur für die vergangenen Bundestagswahlen, die Annalena Baerbock für sich entscheiden und Habeck damit ausstechen konnte. Nach Aufnahme der Regierungsarbeit sei das Verhältnis zwischen dem ehemaligen Traumduo nicht besser geworden. Sie würden sich kaum gemeinsam auf offiziellen Parteiterminen zeigen, würden selten etwas Gutes über sich sagen und sich gegenseitig nichts gönnen, so der Bericht. Es herrsche Eiszeit, konstatiert der Spiegel. Die schlechte Stimmung soll auch damit zu tun haben, dass beide Politiker bereits jetzt schon über den nächsten Wahlkampf nachdenken – und die Kanzlerkandidatur. Der Tenor des Textes: Je unbeliebter die Gegenseite, desto wahrscheinlicher selbst ins Rennen um die Kanzlerschaft einzusteigen: „Grüne, die Baerbock und Habeck gut kennen, sprechen beiden große Ambitionen zu. Nach Baerbocks gescheitertem Versuch sei 2025 Habeck an der Reihe, heißt es aus seinem Fanblock. Mit Baerbock sei auch 2025 zu rechnen, sagen Vertraute der Außenministerin.“

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Habeck steht im Sturm, Baerbock in der Sonne

Die Beliebtheitswerte beider Politiker sollen momentan mehr oder weniger gleichauf liegen. Das Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen stellte fest, dass Baerbock in ihrer Beliebtheit allerdings leicht aufholen konnte und an Habeck leicht vorbeigezogen ist. Laut den Autoren habe Habeck das schwierigere Ressort. Als Wirtschaftsminister müsse er unbeliebte Entscheidungen treffen und komplizierte Experimente wagen, um Deutschlands Energiesicherheit zu garantieren.

Als Beispiel wird die Gasumlage genannt, die als gescheitert gelte und Habeck im Volk, aber auch in der Politik viel Kritik eingebracht habe. Auch eine Verlängerung der Kernkraftwerke, die Habeck prüfen ließ, war gerade unter Grünenwählern hochumstritten. Habeck konnte sich nicht durchsetzen und stand in beiden Fällen nicht gut da. Baerbock wiederum konzentriere sich auf werteorientierte Außenpolitik. Die Außenministerin erfülle eine eher repräsentative Funktion, sodass sie sich nicht derart intensiv (wie Habeck) mit realpolitischen Dilemmata befassen müsse. Das scheint Robert Habeck zu ärgern. Er stehe im Sturm, Baerbock in der Sonne, so der Spiegel-Text.

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