Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat an die Schulen appelliert, jeden Fall von Antisemitismus, Radikalisierung, Rassismus und offenem Hass den Schulbehörden zu melden und aufzuarbeiten. „Viele Schulen scheuen davor zurück, weil sie eine Stigmatisierung fürchten, wenn sie mit vielen Fällen in der Statistik auftauchen“, sagte die SPD-Politikerin der „Passauer Neuen Presse“ (Samstag). „Davon müssen wir wegkommen. Eine Schule, die Gewaltvorfälle meldet, ist eine Schule, in der damit konsequent umgegangen wird und in der die Probleme aufgearbeitet werden.“
Giffey sagte, Schulen und Lehrkräfte bräuchten Unterstützung und Partner. „Und deshalb reagieren wir hier sofort - 20 Millionen Euro stehen dafür dieses Jahr zur Verfügung: Wir schicken über 170 „Anti-Mobbing-Profis“ an jene Schulen, die Probleme haben.“ Diese würden direkt mit den Schülern arbeiten. „Sie sprechen über Respekt, Anerkennung, die Stellung der Mädchen, was es bedeutet, ein freies Leben zu führen, welche Rolle der Glaube spielt oder die sexuelle Orientierung.“
Nötig seien Dialog und Gespräche sowie das Durchsetzen klarer Regeln. „Nur so schaffen wir es, Tendenzen von Radikalisierung, Rassismus und offenem Hass wirklich zu stoppen und umzukehren“, sagte Giffey. (dpa)