Augen ausgestochen: Sechsjähriger Chinese erblindet
Nachdem dem sechsjährigen Guo Bin in China bei lebendigem Leib die Augen entfernt worden waren, macht die Polizei dessen Tante dafür verantwortlich.
Alles deute auf die Frau hin, die sich kurz nach der Attacke das Leben genommen hatte, sagte ein Beamter in Linfen in der nordchinesischen Provinz Shanxi am Mittwoch auf Anfrage. „Das ist weitgehend bestätigt.“ Es gebe allerdings noch keinen Hinweis auf das Motiv. Die Tante war die Frau des älteren Bruders von Guo Bins Vater. Sie starb durch einen Sprung in den Dorfbrunnen.
Junge findet sich nicht zurecht
Die Frau soll dem Jungen, der nur Bin Bin genannt wird, vor knapp zwei Wochen nach dem Spielen in ein Feld gelockt, und ihm dort die Augäpfel entfernt haben. Der Junge wurde später blutüberströmt dort aufgefunden.
Im Krankenhaus habe sich der Junge zwar erholt, er werde aber nie wieder sehen können, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Die Ärzte wollen Guo Bin künstliche Augäpfel einsetzen. Die werden ihm zwar nicht sein Augenlicht wiedergeben, dafür wird Guo Bin aber wieder wie ein gesundes Kind aussehen.
Guo Bin findet seit der Tat nicht mehr zurecht. Noch begreift der Sechsjährige nicht, dass er blind ist. Er frage seine Eltern immer wieder, warum die Morgendämmerung ausbleibe.
Es breche ihm das Herz, Guo über sein Schicksal aufzuklären, sagte sein Onkel kürzlich. "Wir können ihm nur sagen, dass seine Augen verletzt sind und es ihnen bei Abnahme des Verbands besser gehen wird."
Auf die Spuren der Tante waren die Ermittler über Blutspuren an deren Kleidung gekommen.
Offenbar kein Fall von Organhandel
Kurz nach der Tat hatten chinesische Medien spekuliert, es könnte sich um einen Fall von Organhandel handeln. Angeblich sollte die Hornhaut an den Augäpfeln fehlen. Dem widersprach die Polizei jedoch. Die Augäpfel seien intakt am Tatort gefunden worden.
Der Fall hatte einen Aufschrei nicht nur in der chinesischen Öffentlichkeit ausgelöst. Mehrere Experten hatten einen besseren Schutz von Kindern gefordert. Ausführlich hatten Chinas Staatsmedien über den Schicksal des Jungen berichtet. Im Internet forderten viele Nutzer eine harte Bestrafung des Täters. (dpa, BLZ)