Beendigung von Kükenschreddern: Mögliche Groko-Partner wollen Tierschutz verbessern

Berlin - Union und SPD wollen in einer möglichen großen Koalition den Tierschutz in der Landwirtschaft verbessern. „Wir haben uns geeinigt auf die Beendigung des Kükenschredderns“, sagte CDU-Vizechefin Julia Klöckner am Samstag in Berlin. Zuvor hatten sich die Parteien auf Leitlinien im Agrarbereich verständigt. Das geplante Verbot des Kükenschredderns hatten CDU, CSU und SPD schon während der Sondierungsgespräche ins Auge gefasst.

Über umstrittene Praktiken wie das Kürzen von Schnäbeln sollten Verbraucher künftig beim Kauf von Lebensmitteln hingewiesen werden, kündigte Klöckner an. Die Arbeiten an einer staatlichen Tierwohl-Kennzeichnung sollten noch im laufenden Jahr beginnen, sagte Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU). 70 Millionen Euro seien für Informationsmaßnahmen dazu vorgesehen.

Glyphosat-Anwendung soll beendet werden

Bei nötigen Investitionen sollten Bauern finanziell unterstützt werden. Zudem solle der Wolfsbestand in Deutschland reduziert werden, gefährliche Tiere sollten auch getötet werden können. Die Anwendung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat solle „so schnell wie möglich“ beendet werden.

Die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) sagte, die drei Parteien hätten sich auch auf ein Ziel für den Ökolandbau geeinigt. Demnach sollen bis 2030 insgesamt 20 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen dafür genutzt werden. Rehlinger kündigte auch einen Vorstoß für gesündere Lebensmittel an. „Noch in diesem Jahr wird es ein Konzept mit Zielmarken und Zeitplan geben, um Zucker, Fett und Salz im Essen zu reduzieren“, sagte sie. (dpa)