Friedliche Proteste in Berlin gegen Polizeigewalt in den USA
Auch in Deutschland haben sich zahlreiche Menschen mit den Protestlern in den USA solidarisiert. Zu den Demonstrationen in Berlin kamen mehr Teilnehmer als erwartet. Bundesliga-Profis setzten Statements.
Berlin-Der gewaltsame Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in den USA hat auch Proteste in Deutschland ausgelöst. In Berlin zogen am Sonntag nach Angaben der Polizei in der Spitze rund 1500 Teilnehmer durch Kreuzberg, um gegen Polizeigewalt zu demonstrieren. Bereits am Samstag hatten etwa 2000 Menschen vor der US-Botschaft in Berlin protestiert. In München beteiligten sich am Samstagabend bis zu 350 Menschen an einem spontanen Demonstrationszug, wie die Polizei am Montag mitteilte und die Deutsche Presseagentur berichtet.

Unter den Demonstranten in Berlin-Kreuzberg waren auch Familien und Kinder. Sie zeigten Plakate mit Slogans wie „I can't breathe, Justice for George Floyd“ und „Being black is not a crime“. Zuvor war ein „Gedenkmarsch gegen rassistische Polizeigewalt in den USA“ zum Brandenburger Tor gezogen, laut Polizei schlossen sich rund 200 Menschen an. Beide Kundgebungen waren von Privatpersonen angemeldet worden, die mit deutlich weniger Teilnehmern gerechnet hatten. Die Protestzüge in Berlin verliefen friedlich, auch in München gab es keine Zwischenfälle.
In der Bundesliga gab es ebenfalls Solidaritätsbekundungen. Im Spiel Dortmund - Paderborn nutzten die beiden Dortmunder Torschützen Jadon Sancho und Achraf Hakimi ihren Auftritt, um mit einem T-Shirt mit dem Aufdruck „Justice for George Floyd“ Solidarität für den nach einem Polizeieinsatz in den USA gestorbenen Afroamerikaner zu demonstrieren. Zuvor hatten schon Schalkes Weston McKennie und Mönchengladbachs Marcus Thuram mit Armbinde und Gesten protestiert.
Auch international beteiligten sich Sportler und Bürger an zahlreichen Protesten. Der deutsche Nationalspieler Maximilian Kleber von den Dallas Mavericks in der Basketball-Eliteliga NBA nahm am Sonntag zusammen mit Teamkollegen und Vereinsboss Mark Cuban an einer öffentlichen Gedenkveranstaltung teil. „Rassismus, Diskriminierung und Ungerechtigkeit aufgrund von Hautfarbe, Religion oder anderen Eigenschaften ist nie zu akzeptieren“, schrieb Kleber bei Instagram.
Weltweit waren Demonstrationen angemeldet, wie zum Beispiel in Großbritannien oder Neuseeland.