Berliner Musikmanager Joe Chialo: Mit den meisten Stimmen in den Bundesvorstand
Sympathien für den Seiteneinsteiger: Die Union wählt den Musikmanager aus Spandau mit dem besten Ergebnis in ihr erweitertes Führungsgremium.

Der Seiteneinsteiger lag zum Schluss ganz vorne: Joe Chialo ist am Samstag auf dem Parteitag der CDU in den Bundesvorstand der Partei gewählt worden – mit dem besten Stimmenergebnis. Der 51-jährige Musikmanager erhielt 799 Stimmen und somit 83,14 Prozent der Delegiertenstimmen. Er liegt damit mit Abstand auf dem ersten Platz. Der Zweitplatzierte war mit 76,17 Prozent der 89-jährige Otto Wulff, den die Senioren-Union vorgeschlagen hatte.
Chialo hängte mit seinem Wahlergebnis jüngere Hoffnungsträgerinnen wie Wiebke Winter aus Bremen (64,52 Prozent) ebenso souverän ab wie Politik-Routiniers wie Hermann Gröhe (63,68 Prozent). Er ist erst seit 2016 in der CDU und war vom scheidenden Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten Armin Laschet im Wahlkampf in dessen Zukunftsteam berufen worden. Dort war er zuständig für die Themen Kreativwirtschaft und Innovation.
Chialo kandidierte in Spandau/Charlottenburg-Nord als Direktkandidat der CDU für den Bundestag. Obwohl er bei den Erststimmen besser abschnitt als seine Partei bei den Zweitstimmen, unterlag er dem SPD-Kandidaten und früheren Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank von der SPD. Nach der Wahl zeigte er sich enttäuscht von dem Ergebnis für seine Partei, wollte aber weiter mitarbeiten. Chialo war erst vor wenigen Tagen von der CDU Berlin für den Parteivorstand vorgeschlagen worden. Ebenfalls in den Bundesvorstand gewählt wurde die Gewerkschafterin Elke Hannack, die seit 2009 Mitglied im Berliner Landesverband ist.