Wie eine schwarze Astronomin zur Dreadlock-Barbie wurde
Die nigerianisch-britische Weltraumforscherin Maggie Aderin-Pocock stand Modell für die berühmteste Puppe der Welt. Nicht ohne Grund.

Maggie Aderin-Pocock kennt sich als Wissenschaftlerin im Weltraum aus, moderierte außerdem neben vielem anderen eine britische Astrosendung. Nun ist sie mit einer eigenen schwarzen Barbie-Puppe mit Dreadlocks geehrt worden – anlässlich des Weltfrauentages und der British Science Week vom 10. bis 19. März, auch, weil sie die Weiten des Weltalls für Mädchen zugänglich gemacht hat.
„Seit ich mich als junges Mädchen in die Idee der Raumfahrt verliebt habe, habe ich meine Karriere damit verbracht, Mädchen zu zeigen, wie faszinierend Weltraumwissenschaft sein kann“, sagte Aderin-Pocock bei der Ehrung. Seit Jahren versuche sie, junge Frauen dafür zu begeistern, in die bisherige Männerdomäne einzutauchen.
Die Wissenschaftlerin ist 1968 in London geboren. Ihre Eltern kommen aus Nigeria. Aderin-Pocock studierte später in der britischen Hauptstadt Weltraumwissenschaften und Wissenschaftspädagogik. Sie arbeitete unter anderem bei einer Zweigstelle des britischen Verteidigungsministeriums an einem Raketenwarnsystem und der Landminenerkennung und leitete nach einer Beförderung eine Landminenerkennungsgruppe.
Es folgten weitere Stationen und 2014 präsentierte sie die langjährige astronomische Fernsehsendung „The Sky At Night“. Aderin-Pocock wurde außerdem vom Evening Standard auf eine Liste von 14 „inspirierenden schwarzen britischen Frauen im Laufe der Geschichte“ gesetzt.
In ihrer Laufbahn habe sie immer wieder festgestellt, dass sie als schwarze Frau nicht immer der Vorstellung einiger Leute von einem Wissenschaftler entsprochen habe, sagte sie mal. „Wir haben oft diese stereotypen Bilder von dem, was Menschen tun, und ich zerbreche diese Stereotype gerne, wann immer ich die Gelegenheit dazu habe.“
Über ihre eigene Barbie-Puppe freue sie sich: „Meine Tochter und ich haben im Wohnzimmer getanzt, als wir davon erfahren haben. Es ist eine große Ehre, diese Puppe zu erhalten, die meine Leistungen feiert“, sagte sie, fügte hinzu: „Als ich klein war, sah Barbie nicht wie ich aus, also ist es überwältigend, eine nach meinem Ebenbild erschaffen zu haben.“
Die Barbie-Firma Matell hat schon anderen Frauen ein Denkmal gesetzt – sei es der mexikanischen Malerin und Feministin Frida Kahlo oder der Pilotin Amelia Earhart, die als erste Frau um die Welt flog. Außerdem der Filmregisseurin Patty Jenkins, Sterneköchin Hélène Darroze, Fußballerin Sara Gama und der Mathematikerin Katherine Johnson, die in den 60er-Jahren bei der Nasa arbeitete.