Bildungssenatorin Busse: Lehrkräftemangel besteht noch Jahre

In Berlins Schulen werden nach Einschätzung von Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) auch künftig Lehrkräfte fehlen. „Ich bedauere das zutiefst, aber ...

ARCHIV - Astrid-Sabine Busse (SPD), Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, spricht bei einer Pressekonferenz.
ARCHIV - Astrid-Sabine Busse (SPD), Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, spricht bei einer Pressekonferenz.Britta Pedersen/dpa

Berlin-In Berlins Schulen werden nach Einschätzung von Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) auch künftig Lehrkräfte fehlen. „Ich bedauere das zutiefst, aber damit werden wir noch viele Jahre leben müssen“, sagte Busse dem „Tagesspiegel“ (Montag). „Deshalb müssen wir zusehen, dass wir das Optimale aus dieser Mangellage herausziehen. Das hat ja demografische Ursachen.“

Die geburtenstarken Jahrgänge, zu denen sie selbst gehöre, gingen in den Ruhestand. „Gleichzeitig dauert es noch viele Jahre, bis Kohorten wieder so stark sind, dass genügend junge Menschen ausgebildet werden“, sagte Busse. Dieses Problem gebe es in allen Bundesländern.

Einige Hoffnung setze Busse in die Rückkehr zur Verbeamtung von Lehrkräften, nachdem Berlin als letztes Bundesland darauf verzichtet hatte. Sie sei glücklich, dass vor den Sommerferien noch die Berliner Referendarinnen und Referendare verbeamtet worden seien.

„In den letzten Jahren sind mehr als 4000 gut ausgebildete Kolleginnen und Kollegen mit der S-Bahn und dem C-Tarif nach Brandenburg gefahren, weil sie dort verbeamtet wurden“, sagte Busse. „Was man da aufgegeben hat, jetzt wieder zurückzuholen, ist wahnsinnig schwer. Wenn ich könnte, würde ich schnipp machen - und alles wäre erledigt. Aber leider Gottes habe ich nicht die alleinige Macht, das durchzusetzen.“

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Nicht zuletzt wegen der fehlenden Lehrkräfte stand Busse in den vergangenen Monaten immer wieder in der Kritik. Aus der CDU gab es Rücktrittsforderungen. „Ich habe mein ganzes Berufsleben an vorderster Front gestanden und nie an einen Rücktritt gedacht“, sagte die langjährige Leiterin einer Grundschule in Neukölln, die erst im Dezember in die Politik gewechselt ist.

„Es gibt immer Täler, die zu durchschreiten sind. Aber warum soll ich zurücktreten, wenn man mich für dieses Amt auserkoren hat?“, erklärte die Senatorin. „Das wäre auch den Menschen gegenüber sehr unfair. Franziska Giffey hat mich unter anderem ausgesucht, weil ich standfest bin.“