Brandenburg will Waldumbau verstärken: sieht aber Hürden

Der Umbau des belasteten Waldes in Brandenburg soll nach dem Willen der rot-schwarz-grünen Koalition forciert werden - doch es gibt auch Hürden. Die Fraktion...

Blick in den Plenarsaal des Landtags in Brandenburg.
Blick in den Plenarsaal des Landtags in Brandenburg.Bernd Settnik/dpa

Potsdam-Der Umbau des belasteten Waldes in Brandenburg soll nach dem Willen der rot-schwarz-grünen Koalition forciert werden - doch es gibt auch Hürden. Die Fraktionen von SPD, CDU und Grünen beschlossen am Donnerstag zwar einen Maßnahmenplan, lehnten aber die Forderung der Linksfraktion ab, 10.000 Hektar pro Jahr umzubauen.

Die Forderung geht auf das Waldprogramm Brandenburgs von 2011 zurück, das vorsah, innerhalb von 40 Jahren weitere 500.000 Hektar reine Kiefernbestände umzubauen. Dafür seien 10.000 Hektar pro Jahr nötig.

Die Koalition fordert von der Landesregierung, beim Umbau eine Offensive zu starten, auch beim Umgang mit Wildschäden. Private Waldbesitzer sollen besser beraten werden, die Mitfinanzierung des Landes bei der Förderung von Kosten privater Waldgemeinschaften soll gesichert werden. Außerdem soll die Vorsorge vor Waldbränden verstärkt werden, etwa mit Waldumbau in der Nähe von Ortschaften. Zum Beispiel kann ein Waldstreifen mit Laubbäumen den Flammen praktisch einen Riegel vorschieben und sie bremsen.

Linke-Umweltpolitiker Thomas Domres kritisierte, dass in den vergangenen Jahren nur rund 2000 Hektar Waldfläche pro Jahr umgebaut worden seien. Damit würden rechnerisch 250 Jahre gebraucht, um den Wald von Monokulturen zu befreien. Im Privat- und Gemeindewald müsse mehr für den Waldumbau getan werden, sagte die Grünen-Abgeordnete Isabell Hiekel.

„Wir sind uns alle darüber einig, dass der Waldumbau in Brandenburg schneller vorankommen muss“, sagte Umweltminister Axel Vogel (Grüne). Wenn man sich aber zu große Ziele vornehme wie im Waldprogramm Brandenburg von 2011 und dies nicht gestützt sei, habe man am Ende zu wenig erreicht. „Das muss natürlich geändert werden“, sagte Vogel. „Wir brauchen unsere Wälder, um unsere Klimaschutzziele zu erfüllen.“

Brandenburgs Wälder sind auf großen Flächen von Monokulturen geprägt - rund drei Viertel der Bäume sind Kiefern. Der Klimawandel setzt dem Wald mit Hitze und Trockenheit zu.