Bundestag: Mäuse-Plage macht Abgeordneten zu schaffen

Berlin - In den Büros des Bundestages gehen ungebetene Besucher ein und aus. Manchmal tappen sie in die Falle – aber sie kehren immer wieder zurück. Es handelt sich um Hausmäuse. Unter dem Twitter-Hashtag #bundestagsmaus teilte die Linken-Abgeordnete Anke Domscheit-Berg jetzt mit, dass ihr Büro die 19. Maus in anderthalb Jahren gefangen habe.

Die Büros von Domscheit-Berg liegen im Erdgeschoss des Jakob-Kaiser-Hauses, das macht den unerlaubten Einstieg in die für Tiere verbotenen Bundestagsbüros für die kleinen Nager anscheinend einfacher. Domscheit-Berg und ihre Mitarbeiter haben eine Lebendfalle installiert und setzen die Mäuse im benachbarten Tiergarten wieder aus. Drei der Tiere aber wurden tot in der Falle angetroffen.

Mäuse schon länger ein Problem im Bundestag

Das Problem mit der Maus im Hohen Haus ist nicht neu: Der 2017 ausgeschiedene Parlaments-Veteran Hans-Christian Ströbele hatte in seinem Büro Unter den Linden ebenfalls eine Maus. Diese habe sich von Krümeln jener Teilchen ernährt, die auf seinem Boden lagen, sagte Ströbele dem RND, und sie sei ihm zwischen den Beinen rumgelaufen. „Andere haben mir das nie geglaubt – bis ich die Maus mal fotografiert habe.“ Einen Kammerjäger habe er nicht gerufen, fügte der mittlerweile 80-jährige Ex-Politiker hinzu. „Ich wollte nicht, dass sie umgebracht wird.“

Die Frage, wie oft der Bundestags-Kammerjäger zum Einsatz kommt, ließ die Parlamentsverwaltung bis zum Mittwochabend unbeantwortet. Schämen müsste sich die Verwaltung nicht dafür: Auch in der ältesten Demokratie der Welt haben Abgeordnete Probleme mit Mäusen – Westminster Palace in London gilt als wahres Mäuseparadies. (rnd)