CDU-Parteitag: Merz begrüßt „stolze Zahl“ von 58 ÖRR-Redakteuren

Auf dem CDU-Parteitag in Hannover kann sich der Vorsitzende Merz eine Spitze gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht verkneifen.

Merz während seiner Eröffnungsrede in der Messe Hannover.
Merz während seiner Eröffnungsrede in der Messe Hannover.dpa

Bei seiner Eröffnungsrede auf dem CDU-Bundesparteitag in Hannover hat sich Parteichef Friedrich Merz mit süffisanten Worten an die anwesenden Medienvertreter gewandt. „Ein besonderer Gruß gilt den zahlreichen Medienvertreterinnen und Medienvertretern“, sagte Merz. Er hoffe, dass die Partei der Presse Anlass zu einer positiven Berichterstattung geben werde.

Dann betonte der CDU-Vorsitzende: „Ein besonderer Gruß geht dabei an die stolze Zahl von 58 Redakteurinnen und Redakteuren des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Mit Ihnen werden wir uns im Verlauf dieses Parteitages besonders liebevoll beschäftigen.“

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Das kann nur als Spitze gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) verstanden werden. In der Debatte über die Affäre um die zurückgetretene RBB-Intendantin Patricia Schlesinger hatte Merz den ÖRR vor einigen Wochen bereits zu Reformen aufgefordert.

Dessen Stärke seien Dokumentationen und Serien, die man bei den privaten Programmen nicht finde, schrieb der CDU-Chef Mitte August in einem Gastbeitrag für die Badischen Neuesten Nachrichten. Er ergänzte: „Dazu braucht es aber nicht zwei konkurrierende Fernsehanstalten, die bei allen Ereignissen zugleich vertreten sind. Die Gebührenzahler können zumindest eine engere Kooperation von ARD und ZDF verlangen, vor allem bei kostspieligen Sportevents.“

Mit seinem Hinweis auf die „stolze Zahl“ der ÖRR-Redakteure auf dem Parteitag wollte Merz seine Kritik an dem in seinen Augen zu großen Personalaufwand der Öffentlich-Rechtlichen wohl noch einmal unterstreichen. Dafür erntete er einige Lacher und Applaus in der Messe Hannover.