Wie Johannes Laschet seinem Vater Armin Laschet Probleme bereitet

Der Sohn des Ministerpräsidenten Armin Laschet bringt seinen Vater mit seiner Liebe für die Männermode in die politische Bredouille.

Johannes Laschet (r.) mit seinen Eltern Susanne und Armin Laschet bei einem Reitturnier in NRW im vergangenen Jahr. 
Johannes Laschet (r.) mit seinen Eltern Susanne und Armin Laschet bei einem Reitturnier in NRW im vergangenen Jahr. dpa

Düsseldorf-Die Firma van Laack, Hersteller feiner Oberbekleidung aus Mönchengladbach, hat die Zeichen der Zeit erkannt und bereits recht früh in der Pandemie begonnen, Masken und OP-Kittel zu schneidern. Auch sonst zeigt sich das Traditionsunternehmen „up to date“, bewirbt seine Marke unter anderem via Instagram mit Influencern wie Johannes Laschet, dem Sohn des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten und Vielleicht-Bald-Bundeskanzlers, Armin Laschet (CDU). Der kommt nun in die Bredouille, weil der smarte Sohnemann („der deutsche Ryan Gosling“) einen Kontakt zwischen van Laack und der Düsseldorfer Staatskanzlei hergestellt haben soll, wo man offenbar angetan war von Laschet und der Ware aus Mönchengladbach und flugs Masken und Kittel im großen Stile orderte.

Die Opposition ist erwartungsgemäß wenig begeistert und wittert „Influencer Marketing in der Staatskanzlei“, und wenn die SPD ein wenig mehr auf der Höhe der Zeit wäre, dann wüsste sie, dass genau das das Kerngeschäft von Johannes „Joe“ Laschet ist: Marken zu bewerben und dabei leicht verrucht in die Kamera zu blicken, die Brauen gerunzelt, die Attitüde klassisch-männlich, irgendwo zwischen Gosling und Grant, ab und an auch am Rande der Karikatur mit Trench und Pfeife.

Ein rundum restauratives Männerbild vermittelt der Ministerpräsidenten-Sohn, die Geschlechtergrenzen sind klar umrissen und dafür lieben ihn 91.000 Follower bei Instagram, der foto- und fashionaffinen Plattform, stilbildend für die Generation zwischen 20 und 30, also zwischen TikTok und Facebook.

Eine eigene Website hat Joe Laschet (32) auch, artig verweist er auf Markennennungen und referiert über seinen Werdegang als Influencer, dem schon im zarten Alter von 13 der Wert eines guten Hemdes bewusst geworden sei. Vorbilder: James Bond, Indiana Jones, Michael Corleone aus Coppolas Mafia-Macker-Melodram „Der Pate“ und natürlich Dickie Greenleaf beziehungsweise Jude Law in „Der talentierte Mr. Ripley“, dem sein Stilbewusstsein ja auch zum Verhängnis wurde, wenn auch unlängst schlimmer als es bei einem vermeintlichen Masken-Deal in der westfälischen Provinz der Fall sein dürfte.