Deutsch-amerikanische Freundschaft anno 1985
Unsere Autorin war 18, als es auf dem US-Militärcamp auf der Heilbronner Waldheide einen Unfall mit den zuvor geheim stationierten Pershing-II-Raketen gab. Und sie hatte unter den GIs, die dort gerade Manöver abhielten, einen Freund.
Neckarsulm-Im Sommer kamen sie jeden Morgen gegen neun in Dreierreihen am Freibad vorbeigejoggt, im Takt gehalten von rhythmischem Sprechgesang. Wobei man damals noch nicht „joggen“ sagte. Der Trupp aus der US-Kaserne im schwäbischen Neckarsulm, einer Außenstelle der Wharton Barracks im fünf Kilometer entfernten Heilbronn, betrieb Frühsport, und später am Tag kamen die jungen GIs auch auf die Freibadwiese – in lockeren Badeshorts zum Hawaiihemd, während die deutschen Jungs Mitte der 80er-Jahre knappe, enge Modelle bevorzugten.