London-„Germany“ – mit diesem einen Wort hat Labour-Chef Keir Starmer Großbritanniens Premierminister Boris Johnson bloßgestellt. In der Unterhaus-Debatte ging es um die Corona-App, über die Großbritannien im Gegensatz zu Deutschland noch immer nicht verfügt.
Darauf angesprochen, sagte Johnson: „Ich frage mich, ob Sie mir ein einziges Land der Welt nennen können, das über eine funktionierende App zur Ermittlung von Kontaktpersonen verfügt, denn es gibt keins.“ Starmer entgegnete kühl: „Deutschland. App seit 15. Juni in Betrieb. 12 Millionen Downloads.“
Boris Johnson confronted over claim no country has working coronavirus app pic.twitter.com/n5c4PE6XgH
— The Independent (@Independent) June 24, 2020
Johnson steht unter Druck, da er eine Corona-Warn-App bereits für den 1. Juni angekündigt hatte und bereits zwölf Millionen Pfund in die Entwicklung wurden. Allerdings wird sich die Veröffentlichung der Anwendung wohl bis in den Winter hinauszögern, weil eine Lösung mithilfe von Google und Apple gefunden werden soll.
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Mittlerweile haben 13 Millionen Deutsche die Warn-App auf ihr Handy geladen. Am Mittwoch warnte sie bereits erstmals Nutzer. Seit Donnerstag kann die App auch von vielen Besuchern aus dem europäischen Ausland heruntergeladen und verwendet werden. Die Anwendung in elf europäischen Ländern in den jeweiligen App-Stores, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) auf Twitter mitteilte.
#CoronaWarnApp schrittweise in internationalen App-Stores verfügbar.
— Robert Koch-Institut (@rki_de) June 25, 2020
Im ersten Schritt: AT, BE, BG, CZ, DK, FR, LU, NL, PL und RO.
Rechtliche Hintergründe: https://t.co/AGtO9rhgmE
Hier der aktuelle Stand der Download-Zahlen: pic.twitter.com/nhN7WoBD38
Neben den Nachbarn aus den Benelux-Staaten kann die App damit auch von Anwendern aus Frankreich, Österreich, der Tschechischen Republik, Polen, Dänemark, Rumänien und Bulgarien verwendet werden, wenn sie sich in Deutschland aufhalten.