Berlin - Die Zahl der Studenten ohne Abitur oder Fachhochschulreife hat sich binnen sechs Jahren zwischen 2010 und 2016 mehr als verdoppelt. Das geht aus Berechnungen des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) hervor, die dieses am Donnerstag in Gütersloh veröffentlichte. Demnach studierten 2016 rund 57.000 Menschen an deutschen Hochschulen, ohne zuvor an Schulen eine Zugangsberechtigung erworben zu haben. Das war ein Rekordwert.
„Selbstverständliche Vielfalt“ der Studierenden an Hochschulen
Im Jahr 2016 beendeten 7200 Menschen ohne Fachhochschulreife oder Abitur ihr Studium erfolgreich, unter den Studienanfängern betrug ihr Anteil 2,6 Prozent. „Man muss sich nicht mehr für nur einen Weg entscheiden“, erklärte CHE-Geschäftsführer Frank Ziegele. „Gelernte Krankenpfleger oder Handwerksmeisterinnen sind heute keine Exoten mehr auf dem Campus.“
Sie gehörten zur „selbstverständlichen Vielfalt“ der Studierenden an Hochschulen. Den vom CHE erhobenen Daten zufolge war die fast die Hälfte der Menschen, die sich rein über ihren beruflichen Werdegang für ein Studium qualifizierten, älter als 30 Jahre. Männer waren dabei mit 55 Prozent etwas häufiger vertreten als Frauen mit 45 Prozent. (afp)