Die Nato inszeniert sich als Wertegemeinschaft, dabei verteidigt sie bloß Interessen

Seit Russlands Angriffskrieg in der Ukraine verbessert sich der Ruf der Nato. Doch in den Reihen des Bündnisses sind viele Antidemokraten. Was tun?

US-Außenminister Antony Blinken (Mitte) und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg (2. von links) nach einem Familienfoto im Anschluss an ein NATO-Außenministertreffen im NATO-Hauptquartier in Brüssel.
US-Außenminister Antony Blinken (Mitte) und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg (2. von links) nach einem Familienfoto im Anschluss an ein NATO-Außenministertreffen im NATO-Hauptquartier in Brüssel.AFP/Evelin Hockstein

Es war der 23. Februar 1982 um 18.23 Uhr, als ein Kommando der Guardia Civil in die Deputiertenkammer des spanischen Parlaments eindrang und sämtliche dort versammelten Abgeordneten als Geiseln nahm. Ich saß damals mit angehaltenem Atem vor dem Fernseher und verfolgte, wie ein machttrunkener Oberst namens Antonio Terjero mit seinem Revolver herumfuchtelte und Abgeordnete unter den Bänken Schutz suchten. Was aussah wie ein Operettenputsch, war um einiges ernster. Auf Befehl des Oberbefehlshabers des dritten Militärbezirks, der den Ausnahmezustand verhängte, besetzten 2000 Soldaten strategische Positionen in der Hauptstadt.

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