Donald Trump zur Nato: Wurde er von Rudi Dutschke inspiriert?
Spätestens nach den Angriffen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump auf die EU, deutsche Automobilkonzerne, Angela Merkels Flüchtlingspolitik und nicht zuletzt die Nato, liegt die Frage auf der Hand, woher der Mann seine geistigen Anregungen bezieht.
Zumindest für Trumps feindliche Haltung zur Nato ist die geistige Quelle schnell und unkompliziert zu ermitteln. Sie liegt in Deutschland, und sie liegt hier seit bald einem halben Jahrhundert. Am 21. Januar 1968 riefen zwei prominente Wortführer der Studentenbewegung – Rudi Dutschke und Hans-Jürgen Krahl – in Berlin zum Protest gegen den Vietnam-Krieg auf und zur Kampagne unter dem Motto: „Zerschlagt die Nato!“.
Nato-Zerschlagung hat Anhänger von rechts wie von links
Die Kampagne war – wie bekannt – nicht besonders erfolgreich, aber der Gedanke, die Nato aufzulösen, war in der Welt und hat sie seitdem nicht wieder verlassen. Seit fast 50 Jahren findet er immer wieder Anhänger sowohl im linken wie im rechten Lager. Als der in einschlägigen Kreisen bekannte Nationalbolschewist Jürgen Elsässer vor zwei Jahren an den 75. Geburtstag Dutschkes erinnerte, erschien seine Hommage an den Studentenführer unter der Losung: „Zerschlagt die Nato!“
Sahra Wagenknecht stimmt Donald Trump zu
Und wie reagierte die Spitzenkandidatin der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, auf Trumps Angriff auf die Nato: Sie stimmte ihm zu, forderte die Auflösung der Nato und zugleich ein neues Sicherheitssystem mit Russland. So weit wäre Dutschke damals nicht gegangen, aber – wer weiß – angesichts seiner Sympathien für den Autokraten Wladimir Putin könnte Trump vielleicht auch dieser Vorschlag aus Deutschland gefallen.