ENF-Tagung in Koblenz: Frauke Petry fordert „geistig-moralische“ Wende
Koblenz - Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry hat der Bundesregierung und den EU-Behörden vorgeworfen, die Bürger einer „Gehirnwäsche“ zu unterziehen. Auch durch diese Art der Manipulation seien die Freiheit des Individuums und die kulturellen Errungenschaften der europäischen Staaten bedroht, sagte Petry am Samstag bei einem Kongress europäischer Rechtspopulisten in Koblenz. „Die heutige Gehirnwäsche - Nudging - ist viel smarter als die einstige sozialistische Propaganda“, fügte die ehemalige DDR-Bürgerin Petry hinzu.
Technokraten und „Sozial-Ingenieure“ würden behaupten, es sei ewiggestrig und unmodern, an seinen Sitten und Traditionen festzuhalten, „zumindest wenn man ein weißer Europäer ist“, sagte die Parteichefin unter dem Jubel der rund 1000 Anwesenden. Sie forderte eine „geistig-moralische Wende“.
Gegner demonstrieren vor dem Saal
Ihr Ehemann, der nordrhein-westfälische AfD-Vorsitzende Marcus Pretzell, hatte das Treffen gemeinsam mit der Fraktion „Europa der Nationen und der Freiheit“ (ENF) im Europaparlament organisiert. Vor dem Saal demonstrierten Gegner der Rechtspopulisten, darunter auch einige Spitzenpolitiker der Bundestagsparteien.
„Nudging“ (engl. für „Anstupsen“) ist eine Strategie aus der Verhaltensforschung. Dabei wird versucht, Menschen ohne Verbote, aber mit sanften Hinweisen zu einem „vernünftigeren“ Verhalten zu bewegen. (dpa)