Perth - Fast drei Wochen nach dem mysteriösen Verschwinden des Passagierflugzeugs in Südostasien haben Experten ihre Annahmen zu dem Irrflug der Maschine korrigiert. Womöglich suchten Aufklärungsflugzeuge zwei Wochen an der falschen Stelle im Indischen Ozean. Die australische Seesicherheitsbehörde (Amsa) dirigierte die Maschinen am Freitag um in ein Seegebiet 1100 Kilometer weiter nordöstlich.
Flug MH370 mit 239 Menschen an Bord war am 8. März vom Radar verschwunden. Die Maschine war auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking. Die Boeing stürzte nach Überzeugung der Ermittler nach stundenlangem Irrflug im Indischen Ozean ab.
Das neue Suchgebiet liegt näher an Australien. Es sei etwa 1850 Kilometer westlich von Perth, teilte die Amsa mit. Das bedeutet kürzere Anflugzeiten und entsprechend mehr Suchstunden, weil die Maschinen weniger Treibstoff für den Rückflug benötigen. Das neue Suchgebiet ist mit 319 000 Quadratkilometern etwa so groß wie ganz Deutschland ohne Bayern.
„Die neuen Informationen basieren auf der andauernden Analyse von Radardaten zwischen dem Südchinesischen Meer und der Straße von Malakka, bevor der Radarkontakt zur Maschine abbrach“, hieß es in einer Amsa-Mitteilung weiter. „Sie legen nahe, dass die Maschine schneller flog als bislang geschätzt und dass sie dadurch mehr Treibstoff verbrauchte. Das reduziert die Distanz, die sie Richtung Indischer Ozean zurücklegen konnte.“ Unklar ist, warum die Analyse fast drei Wochen dauerte. (dpa)