Gegen Rechtspopulisten: Coca-Cola zeigt Sympathie mit Anti-AfD-Aktion

Berlin/Köln - Ein Coca-Cola-Plakat nahe der CDU-Zentrale hat in der Hauptstadt Aufsehen erregt. „Für eine besinnliche Zeit: Sag' Nein zur AfD!“, wünscht da in großen Lettern der Weihnachtsmann den Passanten einen schönen Advent. Und daneben steht rechts unten das Logo des US-Getränkeherstellers. 

Eine politische Aktion des US-Konzerns? AfD-Mann Maximilian Krah kam das komisch vor, wie die „Tageszeitung“ schreibt. Er schickte Coca Cola Deutschland per Mail unter anderem die Frage: „Ist das echt?“ Und wollte auch wissen, was denn der Brauseproduzent dagegen tun wolle, falls das Plakat eine Fälschung sei.

Um es vorwegzunehmen: Ja, das Plakat ist eine Fälschung, eine Polit-Aktion von Gegnern der Rechtspopulisten, die in der Adventszeit unter dem Titel „AfDentskalender“ jeden Tag eine fantasievolle Aktion gegen die AfD veröffentlichen wollen. Auf der Homepage folgt auf ein allgemeines Bekenntnis zu Menschenrechten ein Aufruf: „Der #AfDentskalender ist eine Plattform, auf welcher wir Aktionen sammeln, veröffentlichen und auch initiieren möchten, die sich im ersten Schritt mit dem Rechtsruck in Deutschland befassen. Am 1. Dezember startet der “Kalender” mit hilfreichen Tips, was ihr tun könnt.“

Unter dem 3. Dezember findet sich in dem Polit-Adventskalender zum Beispiel zum Kopieren ein Anschreiben an den eigenen Wahlkreispolitiker für alle Wähler, die „ihren“ Bundestagsabgeordneten zu mehr Engagement gegen die AfD auffordern wollen.

Es gehe darum, „die unglaubliche Medienpräsenz der 'Alternative für Deutschland' auf humorvolle, hilfreiche, entlarvende und möglichst legale Art und Weise brechen“, schreiben dazu die Aktivisten. Man wolle im Idealfall Inspirationsquelle für Gleichgesinnte sein und etwas unternehmen. Das, so die Aktivisten, sei ihnen lieber „als weiter zu schweigen, ohnmächtig zuzuschauen oder in der eigenen Filterblase zu versauern“.

Coca Cola beweist mit Blick auf das gefälschte Plakat Humor. Der Konzern erklärte auf Anfrage, dass „jemand diese Botschaft“ auf Basis eines mehrere Jahre alten Plakats selbst gebastelt habe. Und Patrick Kammerer, Coca-Colas Kommunikationsdirektor, schrieb unter ein Foto von dem Plakat: „Nicht jedes Fake muss falsch sein.“

Coca Cola Deutschland retweetete diesen Tweet. 

Das Plakat der Aktivisten werde im Laufe des Tages von der Stadt Berlin abgebaut, teilte Coca Cola noch mit. Die Aktivisten dürfte das nicht stören, ihr etwas anderer Adventskalender hat schon einige Aufmerksamkeit erregt.