Paris/Berlin - Die französische Justiz hat die Herausgabe eines Videos gefordert, das die letzten Sekunden im Inneren der in den französischen Alpen abgestürzten Germanwings-Maschine zeigen soll. „Wenn eine Person ein solches Video besitzen sollte, muss sie es umgehend den Ermittlern übergeben“, erklärte der zuständige Staatsanwalt von Marseille, Brice Robin, am Mittwoch. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liege den Ermittlern kein Video vor, das den Absturz des Airbus A320 zeige. Robin stellte die Existenz des Videos daher infrage.
Die „Bild“-Zeitung und das französische Magazin „Paris Match“ hatten berichtet, ein solches Video sei auf einem am Absturzort gefundenen Speichermedium entdeckt worden. Laut der „Bild“-Zeitung sind die Aufnahmen stark verwackelt. Einzelne Menschen seien nicht zu identifizieren, es seien aber „Mein Gott“-Rufe in mehreren Sprachen zu hören. Das Video wurde demnach im hinteren Teil des Germanwings-Fliegers aufgezeichnet. Gefunden wurde das Speichermedium laut „Bild“ von jemandem aus dem „Kreis der Ermittler“.
Am Mittwochnachmittag bekräftigte Régis Le Sommier, stellvertretender Chefredakteur, von „Paris Match“ im NBC-Interview noch einmal die Echtheit des Videos: Die Quelle sei nah dran an den Ermittlungen, „so dass wir keinen Zweifel haben, dass das, was wir gesehen haben, die letzten Sekunden davon sind, was geschehen ist.“
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Der Airbus A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings war am Dienstag vergangener Woche in den südlichen französischen Alpen zerschellt. Alle 150 Menschen an Bord starben. Der deutsche Copilot Andreas L. steht im Verdacht, die Maschine absichtlich zum Absturz gebracht zu haben. (dpa)