Großeinsatz nach Terrorverdacht: Mann am Flughafen Tegel aus Maschine geholt

Berlin - Auf der Suche nach einem Terrorverdächtigen aus Chemnitz haben Bundespolizisten am Sonntag auf dem Berliner Flughafen Tegel einen Mann aus einem Flugzeug geholt. Die Eurowings-Maschine mit der Flugnummer EW 1003 sollte um 9.10 Uhr von Berlin-Tegel nach Düsseldorf fliegen.

Ein Passagier glaubte jedoch, in einem Mitreisenden den Syrer Jaber Albakr erkannt zu haben. Der Kapitän schloss den Passagier daraufhin vom Transport aus und informierte die Bundespolizei.

Opfer einer Verwechslung

Gleichzeitig mussten auch die anderen Passagiere das Flugzeug verlassen. Ihr Gepäck wurde erneut kontrolliert.  An dem Einsatz in Tegel soll auch die Spezialeinheit GSG 9 der Bundespolizei an der Aktion beteiligt gewesen sein.

Später stellte sich heraus, dass es sich um eine Verwechslung handelte. Die Maschine hob trotzdem ohne den Verdächtigen ab. Bei dem Mann handelt es sich um einen gebürtigen Serben. Laut Polizei soll er schon öfter fälschlicherweise für einen Terroristen gehalten worden sein.

Auch in Schönefeld strenge Kontrollen

Mit solchen Situationen sei man in den nächsten Tagen öfter konfrontiert, sind sich Polizisten sicher. Übertriebene Vorsicht sei aber  immer besser als Arglosigkeit, sagte ein Ermittler der Bundespolizei der Berliner Zeitung.

Auch am Flughafen Schönefeld war am Sonntag überall Polizei zu sehen. Autos, Busse und Taxis wurden kontrolliert, jeder Kofferraum inspiziert. Auch Fußgänger auf dem Weg zum Terminal nahmen  die Polizisten in Augenschein - per Gesichtskontrolle. Trotz  des massiven Polizeiaufgebots war die Stimmung entspannt, niemand meckerte über die Verzögerungen wegen der Kontrollen.

Eigene Hotline in Berlin geschaltet

Hinweisgeber werden gebeten, sich unter der Telefonnummer (030) 4664- 978 050 oder (030) 4664- 978 051 zu melden. Auch Hinweise an das Landeskriminalamt Sachsen können telefonisch unter 0351/8554114 oder an jede andere Polizeidienststelle oder per E-Mail an lka@polizei.sachsen.de gegeben werden.