Grüne Jugend fordert Auflösung von Gemeinschaftsunterkünften

Im Streit der rot-schwarz-grünen Landesregierung um die Unterbringung der vielen Tausend Flüchtlinge hat sich die Brandenburger Grüne Jugend hinter ihre Land...

Bernau-Im Streit der rot-schwarz-grünen Landesregierung um die Unterbringung der vielen Tausend Flüchtlinge hat sich die Brandenburger Grüne Jugend hinter ihre Landespartei gestellt. Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge müssten zugunsten von dezentralen Wohneinheiten aufgelöst werden, forderte die Mitgliederversammlung des Parteinachwuchses am Samstag in Bernau von der Landesregierung, wie eine Sprecherin am Sonntag berichtete.

Wegen des andauernden Streits um die Unterbringung der Flüchtlinge hatte Innenminister Michael Stübgen (CDU) einen für vergangenen Freitag geplanten Flüchtlingsgipfel mit den Kommunen abgesagt. Stübgen war zuvor war mit einigen Vorschlägen bei SPD und Grünen auf scharfe Kritik gestoßen. So will er die Zahl der Plätze in den Standorten der Erstaufnahme um rund 3000 aufstocken. Außerdem sollen Flüchtlinge ohne absehbare Bleibeperspektive nicht in die Kommunen, sondern in eine Landesobhuteinrichtung kommen.

Die Grünen im Landtag hatten dagegen darauf hingewiesen, dass Flüchtlinge nach dem Integrationsgesetz möglichst schnell in die Kommunen kommen sollten. Integration funktioniere nicht, wenn viele Menschen an einem Ort seien, der möglicherweise weit außerhalb liege.

Nach der Aufnahme von rund 39.000 Flüchtlingen im vergangenen Jahr - vor allem aus der Ukraine - werden für Brandenburgs Kommunen in diesem Jahr 26.000 Geflüchtete erwartet. Das wären ungefähr so viele wie 2015, dem Jahr der sogenannten Flüchtlingskrise. Die Kommunen halten Hilfe vor allem bei der Unterbringung, in Kitas, Schulen und medizinischer Versorgung für notwendig.