Hausmeister im Bundeskanzleramt: Wenn bei Merkel die Sicherung durchbrennt

Berlin - Es steht tatsächlich da, das altmodische Wort: Hausmeister. Nicht etwa „Facility Manager“. Angela Merkel sucht, politisch korrekt formuliert, „einen Hausmeister/eine Hausmeisterin“. Nachzulesen unter „Stellenangebote“ auf www.bund.de.

Zu Zeiten des Regierungsumzugs von Bonn nach Berlin hatte der „Hausbesorger“ (wie die Österreicher sagen) von Gerhard Schröder sogar eine Dienstwohnung. Vier Zimmer, Küche, zwei Balkons mit Blick auf die Spree. Doch Wolfgang K., der hier mit seiner Familie lebte, hatte irgendwann die Nase voll von dem Sicherheitsgedöns. Sein Nachfolger mochte erst gar nicht einziehen in die „Waschmaschine“, wie das Kanzleramt auch genannt wird. So wurden aus der Wohnung Verwaltungsräume.

Was tut ein Hausmeister im wichtigsten Regierungsgebäude der Republik? Dasselbe wie anderswo. Er sieht nach dem Rechten. Und wenn bei Angela Merkel eine Sicherung durchgebrannt ist, bringt er eine neue Stehlampe – oder einer seiner sechs Mitarbeiter. Offenbar hat sich das Kanzleramt als reparaturanfällig herausgestellt. Denn zu Gerhard Schröders Zeiten waren sie nur zu viert. Vielleicht liegt der Personalbedarf auch an den vielen Veranstaltungen, die hier stattfinden, auch ohne dass die Hausherrin Besuch aus Peking oder Paris empfängt. „Vor- und Nachbereitung“ von derlei Ereignissen sowie Presseterminen, gehören zum Kerngeschäft – „auch außerhalb der regulären Dienstzeiten und an Wochenende“, warnt die Ausschreibung.

Und was muss so ein Hausmeister mitbringen? Zunächst ein astreines Führungszeugnis. Auch Führerschein und PC-Kenntnisse sind erbeten. „Wünschenswert“ sind zudem englische Sprachkenntnisse, falls er oder sie mal Barack Obama begegnet, der nach dem Weg zu den „Restrooms“ (der Toilette) fragt.

Bis zum Freitag können Sie sich bewerben.