ICE von Frankfurt nach Köln: Enttäuschter Kofferdieb löste womöglich Trassensperrung aus
Frankfurt/Main/Montabaur - Ein enttäuschter Kofferdieb könnte nach Angaben der Bundespolizei die stundenlange Sperrung der ICE-Strecke Köln-Frankfurt verursacht haben. In einem Zug in Richtung Frankfurt sei einem Mann am Donnerstag ein Hartschalenkoffer gestohlen worden, sagte der Trierer Bundespolizeisprecher Stefan Döhn am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Der Dieb sei dann mit dem Koffer offensichtlich bei einem Halt im Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens ausgestiegen.
Dort soll er nach Zeugenaussagen den Koffer in einem zweiten, stehenden ICE abgestellt und diesen Zug sogleich wieder verlassen haben. „Vielleicht hat der Dieb gesehen, dass im Koffer nur Kleidung und Waschutensilien waren und hat ihn deshalb nicht mehr gewollt. Das ist aber nur eine Mutmaßung“, betonte Döhn.
ICE wurde in Montabaur gestoppt und geteilt
Wegen des herrenlosen Koffers hatte die Bundespolizei den ICE auf dem Weg nach Köln im abgesperrten Bahnhof Montabaur im Westerwald gestoppt und dort geteilt. Ein Teil durfte mit Fahrgästen weiterfahren, der andere Teil mit dem Koffer nicht. Dieser Zugteil wurde evakuiert. Etwa 150 bis 200 Fahrgäste mussten aussteigen und warten.
Frankfurter Entschärfer der Bundespolizei röntgten den Koffer - er enthielt nur normales Reisegepäck. Nach gut zwei Stunden durfte auch der zweite Teil des ICE wieder mit den Fahrgästen an Bord in Richtung Köln weiterfahren.
Nach dem Kofferdieb werde weiter gefahndet, sagte Bundespolizeisprecher Döhn am Freitag. Seine Identität sei vorerst unbekannt. Neben einem Strafverfahren könnten auf ihn auch Schadenersatzforderungen der Deutschen Bahn zukommen. (dpa)