Inmitten der Jerusalem-Krise besucht eine Delegation religiöser Vertreter aus dem arabischen Golfstaat Bahrain Israel. Teil der Delegation seien sunnitische und schiitische Muslime, Christen, ein Hindu und ein Sikh, berichtete die „Jerusalem Post“ am Montag.
Der Besuch sei ausdrücklich unpolitisch, aber ein kleiner Schritt in Richtung einer möglichen Normalisierung der Beziehungen Bahrains mit Israel. Die beiden Staaten unterhalten keine diplomatischen Beziehungen. Die radikal-islamische Hamas verurteilte den Besuch der Delegation in Israel.
Rabbi hat bahrainischen König getroffen
Die 25-köpfige Delegation halte sich für fünf Tage in Israel auf und sei auf Einladung von Rabbi Abraham Cooper vom Simon-Wiesenthal-Zentrum gekommen, schrieb das Blatt. Cooper habe den bahrainischen König Hamad bin Isa al-Chalifa im Februar in Manama getroffen. Dabei habe dieser erklärt, seine Untertanen dürften Israel besuchen.
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„Dies ist kein Treffen zwischen Regierungen, aber es ist durch seine Äußerungen inspiriert“, sagte Cooper. „Er hat ein klares Signal gegeben und jetzt sind sie hier.“
Netanjahu betont Annäherung
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betont immer wieder, hinter den Kulissen gebe es eine Annäherung Israels an arabische Staaten, mit denen es offiziell keine diplomatischen Beziehungen unterhält.
In Medienberichten hieß es zuletzt, dass Israel und Saudi-Arabien eine Allianz gegen den gemeinsamen Feind Iran schmieden wollten. Sie werfen der Führung in Teheran vor, ihren Einfluss in der Region zulasten von Frieden und Stabilität ausweiten zu wollen.
Das sunnitische Königshaus von Saudi-Arabien und der schiitische Iran rivalisieren um die Vorherrschaft in Nahost. In den Konflikten in Syrien, im Jemen und im Irak unterstützen sie gegensätzliche Parteien.
Auch Bahrains Beziehungen zu Teheran sind angespannt. Der US-Gesandte und Schwiegersohn von Präsident Donald Trump, Jared Kushner, hatte allerdings zu Monatsbeginn betont, vor einer Normalisierung seiner Beziehungen mit den arabischen Staaten müsse Israel zuerst seinen Konflikt mit den Palästinensern lösen. (dpa)