Quito - In Ecuador haben Sicherheitskräfte eine Person aus dem Umfeld der Enthüllungsplattform Wikileaks festgenommen. Der Verdächtigte sei gefasst worden, als er gerade nach Japan ausreisen wollte, sagte Innenministerin María Paula Romo am Donnerstag. Zuvor war Wikileaks-Gründer Julian Assange nach fast siebenjährigem Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London von der britischen Polizei festgenommen worden. Die USA fordern die Auslieferung des Aktivisten.
Der linksgerichtete ecuadorianische Präsident Rafael Correa hatte Assange 2012 das Botschaftsasyl aus humanitären Gründen gewährt. Correas Nachfolger Lenin Moreno wollte diesen Zustand jedoch beenden.
Lenin Moreno „Plan der Destabilisierung“
Er warf Assange vor, sich in die inneren Angelegenheiten des südamerikanischen Landes einzumischen. Zuletzt tauchten Dokumente auf, die Moreno und seine Familie mit Korruption und Geldwäsche in Verbindung bringen. Moreno glaubt, die Informationen seien von Wikileaks durchgestochen worden.
„In Ecuador gibt es einen Plan der Destabilisierung, der mit geopolitischen Interessen zu tun hat“, sagte Innenministerin Romo nach der Festnahme des Verdächtigen. „Wir haben Beweise für eine Beziehung des nun Festgenommenen zu Ricardo Patiño, der Außenminister war, als Julian Assange das Asyl gewährt wurde.“ (dpa)