Kampf um Mossul: IS-Miliz leistet erbitterten Widerstand
WiderstandKajara/Bagdad - Die irakische Armee trifft bei ihrem Kampf gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat südlich von Mossul auf erbitterten Widerstand. Je näher die Truppen auf die Metropole vorrückten, desto stärker werde die Gegenwehr der Islamisten, sagte ein Sprecher der internationalen Anti-IS-Koalition am Mittwoch auf dem Fliegerhorst Kajara. Die irakische Armee steht im Süden etwa 30 Kilometer vor Mossul, während sie und ihre Verbündeten an anderen Frontabschnitten der Metropole deutlich nähergekommen sind. Dorfbewohner berichteten, die Extremisten missbrauchten Zivilisten als Schutzschilde, um den Rückzug abzusichern.
Viele Selbstmordattentäter
Der Kommandeur des Einsatzes, Nadschm al-Dschaburi, sagte, der IS setze zum Kampf gegen die Armee viele Selbstmordattentäter ein, die mit Autos angriffen. Seit Beginn der Offensive vor eineinhalb Wochen seien mindestens 95 dieser Autobomben entschärft worden.
Der IS hatte 2014 die Region überrannt und in der Großen Moschee von Mossul ein sogenanntes Kalifat ausgerufen. Noch immer ist Mossul für den IS im Irak eine Art Hauptstadt. UN-Hilfsorganisationen fürchten, dass Hunderttausende Bewohner flüchten könnten, wenn die irakische Armee und ihre Verbündeten auf die Millionenstadt vorrücken. Bisher suchten nach Erkenntnissen der Vereinten Nationen 10.600 Menschen Schutz außerhalb der Stadt.
Nächstes wichtiges Ziel der internationalen Allianz ist offenbar die syrische IS-Hochburg Rakka. US-Verteidigungsminister Ashton Carter sagte am Rande eines Treffens mit seinen Nato-Kollegen in Brüssel, die Offensive dort werde wohl in wenigen Wochen beginnen. (Reuters)