Kiziltepe übernimmt Leitung des Arbeitnehmer-Flügels in der SPD

Cancel Kiziltepe übernimmt die Aufgaben des legendären SPD-Vordenkers Ottmar Schreiner.

Cansel Kiziltepe (SPD)
Cansel Kiziltepe (SPD)Berliner Zeitung/Paulus Ponizak

Der Bundeskongress der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) in der SPD wird am Wochenende in Bad Kreuznach die Berliner SPD-Politikerin Cansel Kiziltepe zur neuen Bundesvorsitzende wählen. Den thematischen Schwerpunkt bildet das Engagement der AfA für eine Umgestaltung der Arbeitswelt, „in der die arbeitenden Menschen die aktiv Handelnden sind - im Betrieb und in der Politik“, so die AfA in einer Pressemitteilung. Der langjährige Bundesvorsitzende Klaus Barthel, sagte, die SPD habe „die Meinungsführerschaft in den Kernfragen der Wirtschafts- und Sozialpolitik zurückgewonnen“. Barthel wird sich nach zehn Jahren nicht erneut für das Amt bewerben.

Designierte Nachfolgerin ist die Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin im Ministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Cansel Kiziltepe aus Berlin. Sie wird die erste Frau in dieser Funktion sein und in den nächsten Jahren mit einem verjüngten Vorstand aus allen Bundesländern arbeiten können. „Ich freue mich, jetzt an die Spitze der AfA zu treten. Wir als AfA sind das Scharnier zwischen der SPD und den Gewerkschaften. Wir haben viel zu tun: Digitalisierung, der ökologische Wandel und die Umstellung auf erneuerbare Energien sind große Herausforderungen. Die besten Antworten darauf können häufig die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Betrieben geben. Wir wollen ihnen mehr Gehör verschaffen. Der Wandel betrifft alle Branchen und wir als AfA werden in Zukunft einen noch größeren Fokus darauf legen, neue und alte Industrie zusammenzubringen – und das immer Hand in Hand mit den Gewerkschaften.“

Die ausgebildete Volkswirtin Kiziltepe hatte ihre politische Karriere als Mitarbeiterin des legendären SPD-Sozialpolitikers Ottmar Schreiner begonnen. Er habe sie sehr geprägt, hatte Kiziltepe in einem früheren Interview der Berliner Zeitung gesagt. Schreiner war explizit links und legte sich immer wieder mit einem aus seiner Sicht zu oft nahe an den Unternehmensinteressen orientierten SPD-Spitzen an.