Klimschutz-Initiative in Afrika: Aufforstung von riesiger Waldfläche und Förderung von Öko-Energie

Le Bourget - Mit der Aufforstung einer riesigen Waldfläche wollen mehrere afrikanische Staaten und Unterstützer dem Klimawandel entgegenwirken. Einem am Sonntag am Rande der UN-Klimakonferenz im französischen Le Bourget nahe Paris vorgestellten Plan zufolge soll bis zum Jahr 2030 auf hundert Millionen Hektar neuer Wald entstehen.

Die Anpflanzungen sollen klimaschädliches Kohlendioxid aus der Luft absorbieren und zugleich armen Menschen Arbeit geben. An der Initiative beteiligen sich zehn afrikanische Staaten - Äthiopien, die Demokratische Republik Kongo, Kenia, Liberia, Madagaskar, Malawi, der Niger, Ruanda, Togo und Uganda. Hinzu kommen neun Unterstützer, darunter die Afrikanische Union (AU) und das Bundesentwicklungsministerium, sowie zehn technische Partner. Eine Milliarde Dollar (rund 920 Millionen Euro) sollen von der Weltbank und 540 Millionen Dollar aus dem Privatsektor kommen.

Industrieländer geben 10 Milliarden Dollar für Öko-Energie in Afrika

Des Weiteren stellen Deutschland und weitere Industrieländer 10 Milliarden US-Dollar (9,2 Milliarden Euro) für den Ausbau erneuerbarer Energien in Afrika bereit. „Afrika hat einen großen Energiehunger“, erklärte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) am Montag am Rande der Pariser UN-Klimakonferenz. „Wir müssen jetzt verhindern, dass dieser Hunger mit Kohle, Öl und Gas gestillt wird.“

Deutschland steuert - wie schon vergangene Woche bekanntgegeben - drei Milliarden Euro bis 2020 bei, es ist damit der größte Finanzier. Weitere Gelder kommen aus Frankreich, den USA, Großbritannien, Kanada, Japan, Italien, Schweden, den Niederlanden und von der EU-Kommission.

Die afrikanische Initiative hat das Ziel, bis 2020 zusätzliche 10 Gigawatt an Öko-Energien zu installieren. Auf längere Sicht wird bis 2030 sogar ein Ausbauziel von 300 Gigawatt Kapazität angepeilt. Derzeit stecken die erneuerbaren Energien auf dem Kontinent noch in den Kinderschuhen, jedoch gib es ehrgeizige Pläne, vor allem in Bezug auf Wasserkraftwerke.

„Rund 600 Millionen Menschen haben in Afrika keinen Zugang zu Strom“, sagte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU). Die klimapolitische Sprecherin der Grünen, Annalena Baerbock, mahnte, diese wichtigen Zusagen dürften jetzt nicht durch die Förderung von Kohlekraft in der deutschen Exportpolitik konterkariert werden. (dpa/afp)