Kommentar zu Einbrechern: Höhere Strafen werden keinen Erfolg bringen
Berlin - Die Bundesregierung hat am Mittwoch beschlossen, dass die Mindeststrafe für Einbrecher künftig nicht mehr drei Monate, sondern ein Jahr betragen soll. Das ist gut und schön und als politisches Signal aller Ehren wert. Es wird aber nichts bringen. Denn es ändert nichts an den grundsätzlichen Problemen.
Ein Problem besteht darin, dass die Aufklärungsquote zu gering ist. Sie liegt – wenn man die Zahl der Gerichtsverfahren zugrunde legt – bei kaum mehr als zwei Prozent. Wenngleich die Sicherheitsbehörden ihre Anstrengungen verstärkt haben: Das ist erschütternd. Die eigentliche Hürde für die Polizei ist, Einzeltäter oder Banden überhaupt zu schnappen und anschließend gerichtsfeste Beweise zu liefern. Wenn beides nicht gelingt, ist das Strafmaß zweitrangig.
Notwendig ist vielmehr besserer Schutz für Einbrüchen
Im Übrigen sagen alle Experten: Der beste Schutz gegen Einbrüche sind stabile Türen und Fenster sowie effektive Schlösser. Ein Einbrecher, der nicht rasch ans Ziel kommt, lässt ebenso rasch von seinem Tun ab. Aus Faulheit und aufgrund der Angst, entdeckt zu werden – indes auch weil er davon ausgehen kann, alsbald zu einem anderen Haus oder einer anderen Wohnung zu gelangen, wo er leichteres Spiel hat.
Die Bürger müssen also mehr Geld in den Schutz ihrer Immobilien stecken. Der Staat hat seine Hilfe gerade erst aufgestockt. Doch auch er könnte hier noch mehr leisten.